Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

30 Y. Buch. 2. Kapitel. 
Umfangreicher ist eine Landschaft von ihm in der Sammlung des 
Marquis von Bute in England, welche indess in Auffassung und 
Behandlung noch etwas an die alterthiinllieliere YVeise des Jan 
Brenghel und Roelant Savery erinnert. 
Lucas van Uden, geboren 1595 zu Antwerpen, wo er im 
Jahr 1662 noch am Leben war, 1 erhielt den Unterricht von seinem 
Yatei; welcher denselben Taufnamen hatte, und trat in dem Zeit- 
raum der Jahre 1626 bis 1627 als Meister in die Malergilde. Auch 
er malte häufig die landschaftlichen Hintergründe in den Bildern 
von Rubens, hat "jedoch auch eine ansehnliche Zahl eigener Bilder 
ausgeführt, inhydenen _Teniers bisweilen die Figuren malte. Diese 
stellen meist weite Aussichten dar, worin indess die Ebene durch 
Berge, Hiigel und Bäume unterbrochen und durch Wasser belebt wird. 
Bisweilen begegnen wir aber auch NVasserfällen, selten mehr ge- 
schlossenen Landschaften. Es herrscht in diesen Bildern ein sehr 
itiefes und reines Naturgefühl. Dabei sind sie sehr gut gezeichnet, 
dieweiiiäelnen Gegenstände, Berge, Baume etc., trefflich individua- 
 die Liehtführung sehr wohl verstanden, die Färbung kräftig 
und klar, nur bisweilen etwas" zu einförmig grün, die Ausführung 
liöiehst sorgfältig. Er weiss grosse Flächen zu beherrschen, und 
auch" kleine Bildchenrwminiaturartig zu vollenden, Nirgend kann 
man diesen Meister so vollständig kennen lernen, als in der Di-es- 
dener Gallerie. Von den sieben dort vorhandenen Bildern kann 
ich indess nur einige näher betrachten. In einer grossen Landschaft 
von einer wasserreichen Ebene zieht ein Brautpaar mit seinen 
Gästen nach einem auf einer Anhöhe liegenden Bauernhause, 
Nof 920. In diesem trefliiehen Werke kommt van Uden in der 
Wirkung ähnlichen Bildern des Rubens nahe.  Eine Landschaft 
mit einem Fluss und einem kleinen Wasserfall, N0. 923. Von 
grosscm Naturreiz und seltener Brillanz der NVirkung!  Eine 
Landschaft mit hohen Gebirgen, im Vorgrunde zwei Wasserfälle 
und weidendes Vieh, N0. 9-25. Fein und lieblich! Eine Landschaft 
in der Gallerie zu liehen, N0. 381, Cabinette, mit dem Namen 
des Künstlers, mit vielenrisich in einem Teich spiegelnden Räume", 
ist von grosser Kraft und erkennt man darin in der Art der Be- 
leuchtung und der Staifage als Vorbild Rubens. Noch näher steht 
diesem indess eine grosse Landschaft mit weiter Aussicht, mit Figuren 
 
den Katalog des Museums von Antwerpen S. 
258.
	        
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