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pitel.
Rubens, doch bisweilen sehr klar und warm, öfter gw-miissigt, immer
harmonisch, der Vortrag breit. Sein Hauptwerk, die Vermählung
der Maria mit Joseph, einst die Zierde des Hauptaltars der Bar-
füsser Karmeliter zu Antwerpen, befindet sich jetzt in dem dortigen
Museum, N0. 323. In diesem schön eomponirten Bilde von statt-
licher Wirkung gewahrt Inan in einigen Köpfen, namentlich in dem
der Malaria, den Einfluss des Rubens. Unter den übrigen, in dem-
selben Museum von ihm befindlichen, Bildern zeichnen sich dem-
nächst der heilige Ludvrig von Gonzaga, N0. 322, und die Ver-
zückung der heiligen lfheresa, N0. 324, aus. Das Streben nach
dgn Idealen ist besonders in einer Maria mit dem Rosenkranz,
ebenda, N0. 32T, und in einer anderennbniit dem Kinde, welchem
der kleine Johannes einen Vogel reicht, in der Gallerie zu NVien
gelungen. In der Färbung gewahrt man, sowohl hier, als in einem
Bilde von ähnlichem (iegenstande, worauf das Kind schläft, einen
glücklichen Einfluss des 'l'izian. Dagegen verrathen zwei andere,
ungleich sclnvärhere Bilder im Museum zu Antwerpen, Christus
aus dem Limbus zurüekkelirend, N0. 325, und die heilige Olarain
Verehrung des Jesuskinxles, N0. 326, illddell spitzige1i Formen,
den bunten und kalten Farben, den unglücklichen Einfluss des
Baroccio. "Von den Bildern aus dem gewöhnlichen Leben, welche
dieser Meister gelegentlich auch gemalt hat, als Spieler, lilusikailten,"
wüsste ich keins nachzuweisen.
T heo dor Rombouts. geboren zu Antwerpen 1597, gestorben
ebenda 1637, soll die Malerei bei Abmhaiii Jansens gelernt haben.
Im Jahr 1617 ging er nach Rom, wo er, so wie in Florenz, mit
Erfolg versehiedeiie "historische Bilder malte. Da sich für die von
Houbraken gegebene Nachricht seiner Feindschaft gegen Rubens
keine sonstigen Beweise vorfinden), ist sie, bei der sonstigen Unzu-
verlässigkeit dieses Schriftstellers, sehr in Zweifel zu ziehen. Er
hattewliellailent fiir (liegemposition, auf]; Gefühl für Schönheit,
weniigleiuh seine Köpfe nicht über die Grenze eines edlen Realis-
mus hinausgehen. rDasselbe gilt auch von den Forlnell Seine?
Körper, welche sonst einen tüchtigen Zeichner verrätllell- Die
Ausführung des Einzelnen ist sehr sorgfältig, der Ton seines Flei-
frühes bräunlich und schwer in der Art, wie bei Guereino in dessen
dunkler Manier, zu dem er auch sonst, namentlich in der Zusam-
menstellung der Farben seiner (lewänder eine gewisse Wierwandt-
schaft zeigt. Bilder von ihm kommen selten vor. Sein, mit Recht sehr