Epoche von 1700 bis l8l0.
Christian Georg Sehütz der ältere, geboren zn Flöres-
heim am Main 1718, gestorben in Frankfurt 1791, lernte die
Malerei an dem letztern Orte bei Hugo Schlegel und malte anfangs
in deooratäver Weise in Fresco an den Aussenseiten der Häuser,
legte sich dann aber vorzugsweise auf die Landschaftsmalerei, und
stellte in der Regel in kleinerem Maassstabe Ansichten der male-
rischen Ufer des Rheins und des Mains dar. In der ganzen Art
der Auffassung erkennt man darin den Einfluss der Bilder des Her-
man Saftleven und ganz besonders der beiden Griffiers. Obwohl
sie minder kräftig in der Färbung und weniger bestimmt in der
Ausführung des Einzelnen sind, so zeichnen sie sich doch durch
glückliche Wahl der Standpunkte, ein reines Naturgefühl, gute
Zeichnung, eine zarte Ausführung des Einzelnen vortheilhaft aus.
Da er mit einer grossen Leichtigkeit arbeitete, ist die Anzahl
seiner Gemälde sehr beträchtlich. Die Bilder von etwa 17 60-l7 75
werden jedoch am meisten geschätzt. Besonders vollständig kann
man ihn in den Gallerien zu Frankfurt, wo sich sieben, No. 291
bis 298, und zu Kassel kennen lernen, wo sich zehn Bilder,
N0. 842-851, von ihm befinden. Er hat auch gelegentlich das
Innere von Kirchen dargestellt.
Johann Alexander Thiele, geboren zu Erfurt 1685, ge-
storben zu Dresden 1752. In der Jugend gemeiner Soldat, legte
er sich mit so vielem Erfolg auf das Malen von Ansichten nach
der Natur, wozu er besonders die malerischen Gegenden der Elbe
und Saale wählte, dass er eine grosse Anzahl von dergleichen für
den König August von Polen ausfübrte und im Jahr 1747 zu dessen
Hofmaler ernannt wurde. Seine Bilder zeichnen sich durch eine
glückliche Wahl des Standtpnnkts, eine gute Zeichnung, eine grosse
Treue, und fleissige Ausführung aus, leiden aber meist, besonders
die aus seiner früheren Zeit, an einer schweren und dunklen Fär-
bung. Die sechsundvierzig in der Dresdener Gallerie, No. 1829
bis 1878, befindlichen Bilder bieten die vollständigste Gelegenheit
dar, ihn in seinen Vorzügen, wie in seinen Mängeln kennen zu ler-
nen. Eins seiner, durch Klarheit der Farbe, durch Feinheit der
Durchführung, besten Bilder, eine Ansicht des Plauemsclien Grundes
in der Nähe von Dresden, befindet sich, N0. 1023, in der Galleric
zu Berlin.
Jacob Philipp Hackert, geboren zu Prenzlow in der Mark
1737, gestorben zu Florenz 1807, war ein Schüler des N. B. le