Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

Epoche von 1700 bis 1810. 
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Unterschieden sind natürlich seine Bilder auch von sehr verschiede- 
nem Werth, und werden auch demgemäss bezahlt. Als ein Bei- 
spiel seiner früheren, noch an seinen Anfang, als Dekorationsmaler, 
geniahnenden Weise führe ich ein Bild im Louvre, N0. 240, an, 
welches, von ansehnlicher Grösse, in breiter Ausführung mancherlei 
Blumen in einem mit Reliefs geschmückten Gefäss von Terracotta, 
und daneben ein Vogelnest enthält. Ein Frühstück auf hellem 
Grunde, ebenda N0. 238, bestehend aus Trauben, Piirsichen, Pflau- 
men, einer Melone, mit Blumen untermischt, und einer Vase mit 
spielenden Kindern im Hintergründe, zeigt dagegen den Meister 
auf seiner vollen Höhe und von seiner günstigsten Seite, denn zu 
der Vereinigung der delicatesten Ausführung in einem trefflichen 
Impasto, mit der leuchtenden Kraft der lichten Farben, kommt 
hier ein ungleich feiueres Gefühl für eine harmonische Haltung, 
als gewöhnlich. Auch das ebenfalls auf hellem Grunde gemalte Ge- 
genstück von diesem, N0. 239, verschiedene Blumen, namentlich 
Mohn, Tuberosen und Anemonen in einer ähnlichen Vase, hat fast 
dieselben treiflichen Eigenschaften. Zwei andere Blumenstücke 
ebenda, N0. 235 und 236, führe ich als Beispiele solcher Bilder 
von ihm an, in welchen die höchste Delicatesse der Ausführung, 
und die leuchtenden Farben doch nicht hinlänglich für die Zer- 
streutheit der Anordnung, die Buntheit der Wirkung entschädigen. 
Hier befinden sich auch, N0. 231-234, vier jener wenig erfreu- 
lichen Landschaften von ihm. Das Museum zu Amsterdam hat 
von ihm, N0. 155, ein auf hellem Grund gemaltes Frühstück auf- 
zuweisen, welches sich ganz auf der Höhe des zu Paris befindet. 
Bei einem, übrigens höchst vollendeten, vom Jahr 1723 datirten 
Blumenstück, N0. 156, ebenda, artet, wie bisweilen, die Helligkeit 
etwas in allgemeine Flauheit des Tons aus. Als das klarste und 
sonnigstc von seinen Bildern auf dunklem Grunde, was ich kenne, 
führe ich ein, übrigens in der Composition zerstreutes, in der Aus- 
führung nicht zu den feinsten gehöriges, Blumenstück in der Samm- 
lung van der Hoop in Amsterdam an. Zwei Bilder im Museum 
des Haags, N0. 67 und 68, ein Fruchtstück und ein Blumenstück 
erwähne ich, unerachtet ihrer Kleinheit, als durch die sonnige 
Helle und die hohe Vollendung besonders charakteristisch für ihn. 
Unter den Bildern von ihm in deutschen Gallerien zeichnen sich 
besonders aus: ein Blumenstrauss in einem Thongeschirr auf hellem 
Grunde von sonniger Wirkung, N0. 1605, zu Dresden, ein Korb
	        
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