Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

Epoche von 1'700 bis 1810. 
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an einem Brunnen, in der Gallerie zu München, N0. 190, Cabinette. 
Sehr nüchtern und langweilig ist er in Bildern aus dem Kreise der 
Mythologie, wie in seiner Venus, welche den in eine Blume ver- 
wandelten Adonis beweint, N0. 360, im Louvre. Am besten ge- 
langen ihm noch Portraite im kleinen Maassstabe, deren er eine 
grosse Zahl ausgeführt hat. Eins derselben, das Bildniss eines 
Generals, befindet sich, N0. 1018, im Museum zu Berlin. 
Arnold van Boonen, geboren zu Dortrecht 1669, ge- 
storben 17-29, war der Schüler des G. Schalken, ahmte dessen 
Manier getreulich nach, und erreichte ihn auch bisweilen bis 
auf die Färbung, welche bei ihm schwerer und schwächer ist. 
Wie sein Meister wählte er meist eine Kerzenbeleuchtung. Er 
malte ausserdem mit grossem Beifall, besonders an einigen deut- 
schen Höfen, Portraite in Lebensgrösse. Als Genremaler kann man 
ihn am besten in der Dresdener Gallerie kennen lernen, welche 
imter N0. 1576 bis 1582, sieben, meist junge Mädchen, junge 
Männer und Einsiedler bei Kerzenlicht darstellende, Bilder von ihm 
besitzt. Unter Tliesen zeichnet sich, N0. 1579, zwei junge Leute, 
deren einer mit einer Thonpfeife, durch die Wahrheit des Natur- 
gefühls aus.  
Lodowyck de Mony, geboren 1698 zu Breda, gestorben 
1771 zu Leyden, war ein Schüler des Philip van Dyck und malte 
Genrebilder in dessen Manier, welche indess schwächer in der 
Modellirung, wie in der Farbe, ein immer tieferes Sinken der 
Schule bekunden. Das Museum in Amsterdam hat von ihm, 
N0. 209, eine alte Frau, welche einen Blumentopf begiesst, das im 
Haag, N0. 95, eine Alte und einen Knaben in einer Nische. 
Unter den, gleichfalls nur ihre Vorgänger nachahmenden, Land- 
schaftsmalern zeichneten sich noch am meisten folgende drei aus. 
Isaac Moucheron, geboren zu Amsterdam, 1670, gestorben 
ebenda 17114, ein Schüler seines Vaters Frederick Moucheron, 
ahmte dessen ganze Kunstweise mit ziemlichem Geschick nach, Er 
ist indess fahler und schwerer in der Farbe, leere,- in der Ausbil- 
dung des Einzelnen, lahmer im Vortrag. Bilder von ihm kommen 
in den Gallerien selten vor. Vollständig kann man ihn indess in 
der zu Dresden kennen lernen, welche unter No. 1588-1594, 
sieben Bilder von ihm besitzt. Eins der besten hievon ist eine ge- 
birgigte Landschaft mit Gebüsch, in derem Vorgrunde ein Wald- 
bach durch Felsen strömt, No. 1592. Es spricht in der Compo-
	        
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