Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

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Buch. 
Kapitel. 
seinen schlechten Seiten kennen lernen, als in der zu Dresden. 
Ich begnüge mich hier von den dort befindlichen zwölf Bildern von 
ihm, No. 1567, eine Frau, welche einem Herrn ein Glas Wein 
einschenkt, als ein durch Lebendigkeit und Ausführung besonders 
gutes, N0. 15156, Bacclius und Ariadne mit ihrem Gefolge, als ein 
durch einförmige und widrige Köpfe, kalte Färbung, harte Formen, 
besonders schwaches Bild von ihm anzuführen. Unter den zahl- 
reichen, in England von Willem van Mieris befindlichen Bildern 
sind besonders ausgezeichnet. Eine Frau, welche einem Violinspieler 
etwas zu trinken giebt, in der Bridgewatergallerie. Dieses Bild 
aus der früheren Zeit des Meisters, nähert sich in jedem Betracht 
noch seinem Vater. Von ähnlicher Güte ist ein Bild, eine Frau 
und ein Mädchen in der Sammlung von Thomas Baring. Eins 
seiner Hauptwerke in jedem Betracht ist aber ein für die Familie 
Holderness ausgefiihrtes Bild, ein zerlumpter Jüngling, welcher 
einem Kinde einen Gnckkasten zeigt, in der Sammlung des Herrn 
Heusch zu Londonß 
Frans van Mieris der jüngere, geboren 1689, gestorben 
1763, der Sohn und Schüler des vorigen, zeigt die Schule vollends 
in ihrem Absterben. Er ist ungleich schwächer in der Zeichnung, 
der Färbung und der immer noch sehr fleissigexi Ausführung. Zwei 
Bilder, welche noch zu seinen besseren gehören, ein Bäcker und 
eine Frau, und eine Trödlerin mit einem Knaben, befinden sich 
N0. 787 und 788 in der Gallerie zu Kassel. 
A. D. Snaphaan, welcher sich längere Zeit in Dessau und 
Leipzig aufgehalten, scheint sich nach seinen Bildern ebenfalls nach 
dem ältern Frans van Mieris gebildet zu haben. Er behandelte 
vorzugsweise Conversationsstücke, in welchen er den besseren Bil- 
Adern des Willem van Mieris so nahe kommt, dass sie öfter für 
Arbeiten desselben gehalten werden. Ein mit seinem Namen be- 
zeichnetes Bild, eine Dame an der Toilette, welche einen Brief 
empfängt, befindet sich N0. 1030, im Museum zu Berlin.  
Constantin Netscher, geboren 1670 im Haag, gestorben 
ebenda 1722, legte sich mit einigem Erfolg auf die Nachahmung 
der Kunstweise seines Vaters Caspar Netscher. Er ist indess 
schwächer und leerer in den Köpfen, schwerer in der Färbung. 
Ein Beispiel seiner Kunst gewährt ein Schäfer mit einem Mädchen 
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