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Buch.
Kapitel.
Simon Denys, geboren 1755 zu Antwerpen, gestorben zu
Neapel 1813, besuchte das Atelier des H. J. Antonissen, ging 1786
nach Italien und liess sich später in Neapel nieder, wo er Zum
ersten Maler des Königs ernannt wurde. Er malte Landschaften
im italienischen Geschmack, welche mit Einsicht componirt, und
mit vielem Geschick ausgeführt, aber in der Färbung von einem
fahlen und schweren Ton sind. Das Museum von Antwerpen
besitzt, unter N0. 510, 511 und 512, drei Bilder dieser Art
von ihm. I
Zuletzt nenne ich den im" Jahr 1755 zu Antwerpen geborenen
und erst im Jahr 1826 ebenda gestorbenen, Balthasar Paul
Ommegank. Er besuchte ebenfalls das Atelier von H. J. Anto-
nissen, und bildete sich zu dem ersten Maler von Vieh, namentlich
von Schafen, und zu einem der besten Landschaftsmaler seiner
Zeit aus. Er folgte entschieden der realistischen Richtung und be-
nutzte in seinen Bildern häufig Naturstudien der malerischen Ge-
genden der Maass im wallonischen Belgien. "Seine Schafe sind von
einer igrossen Naturwahrheit und sehr tleissigen Ausführung, die
Landschaften von sehr guter Gesammthaltung, in grossen Massen
genommener Beleuchtung und feiner Luftperspektive. Seine Fär-
bung ist indess schwer, häufig kalt im Ton, sein, übrigens sehr
gewandter, Vortrag etwas mager im Impasto und öfter zu ver-
blasen. Seine sehr zahlreichen, mit Wenigen Ausnahmen in Privat-
sammlnngen befindlichen, Bilder, sind übrigens von sehr verschiede-
nem Werth. Von Gallerien besitzt der Louvre zwei Landschaften
mit Vieh, unter dem die Schafe verwalten, N0. 364 und 365, von
denen das erste von 1781 datirt ist, die Gallerie zu Brüssel
unter N0. 149, eine Landschaft aus den Ardennen, von brillanter
und sehr zart abgctönter Beleuchtung, aber trüben Schatten, und
zu wellig in den Thieren, die Gallerie und das Schloss XVilhelms-
höhe zu Kassel drei Bilder, No. 1035, 1036 und 1037, welche zu
seinen besten Arbeiten gehören. Unter den mir in England von
ihm bekannten Bildern ist eins in der Sammlung von Thümits
Baring das zugänglichste, gehört indess zu seinen, in der Farbe un-
scheinbaren, in der Behandlung zu glatten Arbeiten.