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Kapitel.
Mehrzahl seiner Bilder, durch den, bis auf die Lichter, schwerbrau-
nen Ton und eine zu flüchtige Behandlung einen widrigen Eindruck.
Bessere Bilder von ihm sind, Noah von allerlei Thieren umgeben
in der Gallerie zu Dresden, N0. 1762. Eine Heerde mit dem
schlafenden Hirten in der Gallerie zu Wien. Ebenda befinden
sich auch zwei Reitergefechte, eine seltne Form des Meisters, und
eine Ansicht des Wasserfalls von Tivoli, ein fleissiges Bild von
kräftiger Farbe. Auch unter den 21 Bildern von ihm in der
Gallerie und den Schlössern von Kassel, gehören einige zu seinen
besten Werken.
Karl Ruthard. Von diesem Meister ist nichts bekannt, als
dass er etwa von 1660-1680 geblüht und dass er Italien besucht
hat. Er malte vorzugsweise Hirseh- und Bärenjagden, wobei indess
die Jäger ganz fehlen, oder nur eine sehr untergeordnete Rolle
spielen. Oefter gefiel er sich aber auch das Leben dieser Thiere,
so wie das von Löwen, Panthern und Wasservögeln in der Wild-
niss, in Ruhe, oder im Kampf miteinander, darzustellen. In der
Regel sind alle diese Thiere in kleinem Maassstabe, ausnahmsweise
aber auch lebensgross gehalten. Ruthard fasste das Leben der
' Thiere, zumal in den augeublickliehsten Bewegungen der Jagd und
des Kampfes, mit vielem Geist, und, als treifliehei- Zeichner, auch
mit grosser Treue auf. Seine Compositionen haben indess öfter
etwas Verworrenes und seine Färbung ist kühl, häufig selbst schwer.
Seine sehr fleissige Ausführung verfällt, in dem Bestreben die ein-
zelnen Haare des Fells der Thiere wiederzugeben, öfter in das
Kleinliche. Bilder von ihm kommen am häufigsten in deutschen
Gallerien vor. So besitzt die zu Dresden mehrere Hirsche an
einem Abhange, N0. 177 8. Hirsche von Hunden angefallen, No. 1779,
und einen Kampf zwischen Bären und Hunden, N0. 1780. Die zu
Berlin unter N0. 973 und "979, Bilder der beiden letzteren Gegen-
stände, von denen die Hirschjagd mit dem Namen des Künstlers
bezeichnet ist. Eine, mit dem Monogramm bezeichnete I-Iirschjagd
in der Gallerie zu Wien ist besonders dunkel und schwer in den
Farben. In ausserdeutschen Gallerien ist mir nur ein sehr gutes
Bild im Louvre, N0. 476, welches eine Bärenjagd vorstellt, bekannt.
Johann Philipp Lembke, geboren 1631 zu Nürnberg, ge-
storben zu Stockholm 1713, lernte die Kunst bei Mathaeiis Weyer
und bei Georg Strauch. Er malte vornehmlich Vorgänge aus dem
Soldatenleben, Scharmützel, Schlachten, Märsche, Belagerungen,