Epoche von 1600 bis 1690. 255
Schlangen dar. Es ist ungleich harmonischer in der Wirkung. In
die Fusstapfen dieses Meisters trat zuerst sein Freund und Schüler,
der 1629 geborene, 1703 gestorbene, Mathaeus Withoos, später
der 1655 geborene Nicolaus Vromans, genannt Schlangen-
maler. Sie malten beide mit vielem Geschick ganz in der Weise
ihres Vorbildes. Von dem ersteren befindet sich ein Bild im
Museum zu Rotterdam. Drei Söhne, Jan, Pieter und Frans,
sowie eine Tochter, Alida, folgten der Weise des Vatersß Von
Vromans sehe ich mich indess nicht im Stande, ein Beispiel seiner
Kunst in Gallerien anzuführen.
Achtes
Kapitel.
deutschen
Die
Maler dieser
Epoche.
Die Anzahl der Maler, welche die deutsche Kunst in dieser
Epoche in einer würdigen Weise vertreten, ist aus den oben ange-
gebenen Ursachen nur mässig, wird .aber noch durch den Umstand
verringert, dass die Mehrzahl der Deutschen von namhaftem Talent,
wie die beiden Ostade, Gaspar Netscher, Govaert Flink, Johann
Lingelbach, sich schon früh nach Holland wendeten, wo sie sich
den Geist und die Technik jener Schule durchaus aneigneteil, dort
lebten und starben und zum Theil Schüler "zogen, so dass sie mit
Recht der holländischen Schule beigezählt werden. Selbst von den
Meistern, welche den Gegenstand unserer Betrachtung ausmachen,
sind einige die Schüler holländischer Maler, nur sind sie nach
Deutschland zurückgekehrt und nehmen eine selbständigere Stel-
lung ein. Andere deutsche Künstler standen auch in dieser Epoche
früher unter dem Einfluss der italienischen Schulen der Carracci
und des Michelangelo da Caravaggio, oder der Eklektiker und
Naturaligfen, später unter dem des Pietro da Cortona, des Trevi-
sani und anderer MIaler der späteren, venetianischen Schule. Ja
einige, wie Ulrich Loth und Sein 501m Carl aus München, nahmen
m
Burger ,
Les Musäes
1a Hollande Th
320 ff.