Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

Epoche von 1600 bis 1690.  
heit der Bilder niemals stören. Nicht in demselben Grade ist dieses- 
mit den, übrigens sehr geschickten, Figuren des Eglon van der Neer 
und Lingelbach der Fall, welche nach dem Tode des A. van de 
Velde an seine Stelle traten. Obwohl die Zahl der, allerdings 
meist sehr kleinen, Bilder des van der Heyden in Betracht ihrer 
grossen Ausführung allerdings ziemlich ansehnlich ist, Smith führt 
deren 158 an, so würde sie doch, bei dem Alter von 74 Jahren, 
welches er erreichte, ohne Zweifel noch grösser sein, wenn er 
nicht, vermöge eines ausserordentlichen Talents für die Mechanik, 
eine sehr wichtige Verbesserung in der Oonstruction der Feuer- 
spritzen erfunden hätte, welche den Magistrat von Amsterdam ver- 
anlasste, ihn an die Spitze der Löschanstalten zu stellen, wodurch 
seine Zeit so in Anspruch genommen wurde, dass er nur noch 
wenig zum Malen kam; Weit die Mehrzahl seiner Bilder befinden 
sich in England, nächstdem aber in Holland. Aber auch in den 
meisten anderen Gallerien ist er vertreten. Ich führe hier eine 
kleine Zahl besonders charakteristischer Bilder von ihm an. Im 
Museum zu Amsterdam. Zwei Gegenstücke, N0. 122 und 123, 
welche sogenannte „Grachten", d. h. Strassen, in deren Mitte ein 
Kanal. an dessen Ufern hohe Bäume stehen, vorstellen. .Die An- 
sichten sind sehr malerisch, der Gesammtton von besonderer Wärme 
und Kraft, die Behandlung weich und frei. Beide sind, und das 
zweite besonders reich, mit Figuren des A. v. d. Velde geschmückt. 
Ein drittes, No.124, welches einen ähnlichen Gegenstand behandelt, 
ist zwar durch die sonnige Beleuchtung von brillanter Wirkung, 
indess weniger harmonisch in der Farbe, weniger weich im Vor- 
trage.  Ein besonders {schönes Bild ist die Ansicht eines Theiles 
einer Stadt, No. 53, im Museum des Haags, welches  eine 
seltne Sache  ausser den Namen auch die Jahrzahl 1666 oder 
1667 trägt. Bewundcrungswürdig ist das warme, klare Helldunkel, 
worin der ganze Vorgrund gehalten ist, und reizend der im Mittel- 
grunde einfallende Sonnenstrahl. Auch hier fehlen die Figuren des 
A. van de Velde nicht.  Im Louvre, N0. 202. Eine Ansicht des 
Rathhauses von Amsterdam. Bezeichnet und datirt 1668. Sowohl 
durch die für ihn ungewöhnliche Grösse von 2 F. 2 Z. Höhe, 2 F. 
7 Z. Breite, als durch die feine Haltung im kühlen, morgenlichen 
Ton, die Zartheit der etwas breiteren Touche ein Hauptwerk des. 
Künstlers, und unter Ludwig XVI. von einem. der Nachkommen 
desselben {für 6000 Gulden gekauft. Die Staffage des A. van de
	        
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