Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

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xe von 1600 
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kommen auch von ihm zuweilen Architektur-Stücke vor. Er hat mit 
einer geistreichen, aber iiüchtigen Nadel eine kleine Zahl von 
Blättern radirt, deren Bartschl sechs beschreibt, von denen mehrere 
Häfen im Geschmack des Lingelbach und Thomas Wyck darstellen, 
und einen offenbaren Einiluss dieser Meister auf ihn verrathen. 
Mifcihiel llladdersteg, geboren 16.59, gestorben 1709, war 
ein Schüler des Backhuysen. Er wurde längere Zeit am Hofe 
Friedrich I., Königs von Preussen, in Berlin beschäftigt, und kam so- 
wohl in der Behandlung des Wassers, als der Schilfe öfter seinem 
Meister sehr nahe. In den Lüften steht er ihm dagegen weit nach. 
Namentlich haben seine Wolken oft eine zu klumpige Form. Ebenso 
erreichte er ihn nicht in der Feinheit der Luftperspektive und der 
Touche. In Gallerien kenne ich von ihm nur in der zu Berlin, 
N0. 1031, eine Ansicht der Spree mit den kleinen Kriegsfahrzengen, 
welche jener König von Preussen sich angeschafft hatte, und im 
Hintergrunde das Schloss und die Stadt Koepenick. Die Spiegelung 
aller Gegenstände in dem stillen, sonnenbeschienenen Wässer ist 
vortrefflich wiedergegeben. 
Jan Claasze Rietschoof, geboren zu Hoorn 1652, ge- 
storben 1719, war ebenfalls ein Schüler des Backhuysen und ahmte 
seine ganze Kunstweise nicht ohne viel Geschick nach, blieb aber 
doch in allen wesentlichen Stücken weit hinter ihm zurück. Zwei 
Bilder, eine fast ruhige und eine stürmische See, beide von Schiffen 
belebt und mit seinem Monogramm bezeichnet, befinden sich, 
N0. 256 und 257 im Museum zu Amsterdam. 
Peter Ooopse. Dieser, sonst ganz unbekannte Künstler gehört 
zu den geschicktesten Nachahmern des Backhuysen. In Gallerien ist 
mir nur ein ziemlich grosses Bild, eine Ansicht eines Hafens in der 
Gallerie zu München, N0. 230, bekannt, welches dort für Back- 
huysen gilt, aber zuerst von Smith als Coopse bestimmt worden 
ist, mit dessen Namen es auch bezeichnet sein S011, 
In dieser reichen Schule bilden auch die Künstler, welchevor- 
nehmlich Gebäude zum Gegenstand ihrer Darstelllmgen gemacht 
haben, eine eigene Gruppe. Ja, diese spaltet sich wieder in 
zwei Zweige, nämlich solche, welche das Aeussere, und solche, 
welche das Innere der Gebäude gemalt haben. Ich betrachte zu- 
vörderst die ersteren. 
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