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Buch.
Kapitel.
besten Zeit des Meisters. Trelflich in der Wirkung und in einem
kühlen, klaren Ton meisterlich ausgeführt. In der Sammlung
des Herrn Holford. Eine leicht bewegte See mit Booten im Vor-
grunde, datirt 1663. Die sonnige Beleuchtung des WVassers ist von
wunderbarem Reiz! Auch seine zahlreichen Handzeiehmmgon in
Touche und Bister, meist Studien nach der Natur, sind meisterlich
gemacht und werden hoch geschätzt. In einem Alter von 71 Jahren
entschloss sich Backhuysen noch eine Reihe von 13 Blättern zu
radiren. 1 _In diesen ist es ihm durch die Anwendung einer, bald
feinen, bald kräftigen, Nadel gelungen, eine sehr schöne NVirkung
von Helldilnkel. hervorzubringen. Eilf dieser Blätter stellen Marinen,
"eins eine Landschaft, eins endlich sein eignes Bildniss dar.
Ich komme jetzt zu der kürzlichen Betrachtung von verschiede-
nen Seemalern, welche, mehr oder minder, von den vorstehenden
abhängig, einen untergeordneten Rang einnehmen.
Lieve Verschuur soll ein Schüler des Simon de Vlieger ge-
wesen und 1691 gestorben sein. Er war ein guter Zeichner und
auch in der Ausführung des Einzelnen sehr fleissig. Es fehlt ihm
indess der Sinn für Harmonie. Das Museum von Amsterdam
besitzt zwei stattliche und bezeichnete Bilder von ihm, deren das
eine, N0. 340, die Ankunft von Prinz Karl Stuart, naohmals
König Karl IL, in Rotterdam, das andere, N0. 341, das Kielholen
eines Chirurgus, der den Admiral van Nes hatte vergiften wollen,
darstellt. Beide sind in der TVirkung etwas bunt.
Abraham Stork, geboren zu Amsterdam 1650, gestorben
1700, legte sich besonders auf die Nachahmung des Backhuysen._
Obwohl ein geschickter Zeichner und von Heissiger Ausführung,
steht er seinem Vorbilde doch an Geschmack der Composition, in
der Wahrheit des Wassers, in der Klarheit der Färbung, in der
Eleganz des Vortrags weit nach. Eins seiner besten Bilder ist
eine von 1689 datirte Ansicht des Hafens von Amsterdam, No. 1516,
der Dresden er Gallerie. Man sieht hier sehr deutlich das Studium
des Backhuysen. Eine" bezeichnete Seeschlacht im Museum zu
Berlin, mit zwei brennenden Schiffen, N0. 1036. stellt diesem
Vorgang mit grosser Lebendigkeit dar. Es leidet indess an einer
schweren und dunklen Färbung. Ein ziemlich gutes Beispiel, wie
er die stille See darstellte, befindet sich, N0. 150, im Haag. Es
Bartsch
Le Peintre graveur Th.