Epoche von 1600 bis 1690.
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gewährt N0. G, ebenda von 1692 datirt. Die Beleuchtung ist hier
warm, die Färbung klar, die Behandlung Heissig, ohne, wie bis-
weilen, in das Geleckte auszuarten. Für eine nur stark bewegte
See führe ich eine Ansicht der Mündung der Maass, in welche
ein Fischerboot einzulaufen versucht, N0. 7, im Louvre, wegen des
zartwarmen Tons und der delikaten Behandlung an. Ebenda zeigt,
N0. I5, eine Ansicht der Mündung des Texel mit zehn, bei einem
frischen Winde segelnden, Kriegsschiffen vom Jahr 1675, mit welcher
Feinheit er auch in Bildern von grossem Umfang die Luftperspektive
zu beobachten verstand. Nur der röthliche Ton der WVolken, der
schwere Ton der Schatten der NVellen, sind hier etwas störend.
Bunt und kalt ist aber vollends in der Wirkung die Einschiffung
des Rathspensionärs, Joan de Witt, im Jahr 1665, N0. 4, im
Amsterdamer Museum vom Jahr 1690, wie sehr auch hier die
meisterliche Behandlung des Zurückweichens der verschiedenen
Pläne zu bewundern ist. Eine starkbeiavegte See, N0. G, des
Museums im Haag, zeichnet sich besonders durch die glückliche
Vertheilung von Wolkenschatten und Sonnenblicke auf dem Wasser,
und durch die breite und doch feine Behandlung aus. Dagegen
ist eine Ansicht des YVei-fts der vormaligen ostindischen Compagnie
ebenda, N0. 7, hart und schwer. Von den Bildern Backhuysens
in den sonstigen Gallerieu des Oontinents führe ich nur noch,
wegen der ungewöhnlichen Gattung, eine weite Landschaft mit
einem Flusse, worauf einige Barken und in der Ferne Gebirge, in
der zu Wien an. Die Farbenstimmung ist sehr harmonisch, wie-
wohl von etwas schwerem Ton, die Behandlung besonders weich
und delikat. Von den zahlreichen und schönen Bildern des Back-
huysen in England kann ich nur einige hervorheben. In der Bridge-
watergallerie eine Ansieht des Texel; N0. 122, bei hochgehender
See, welche von sieben Schilfen belebt wird, datirt 1670. Von
ansserordentlicher Eleganz des Machwerks. In der Sammlung
des Lord Ashburton. Eine See bei frischem Fahrwinde von ver-
schiedenen Schiifen belebt. Im Vorgrunde fünf Personen. Reich
und geschmackvoll in der Composition, klar und harmonisch im
Ton und höchst zart behandelt. Ebenda ist eine leicht bewegte
See vom feinsten Silberton und der weichsten Touche. Ein Kabinet-
bild ersten Rangs! In der Sammlung von Thomas Baring. V-er-
schiedene, mit frischem YVinde segelnden, Schiffe. Im Vorgrundc
ein Boot, dessen Segel von der Sonne beleuchtet wird. Aus der
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