Epoche von 1600 bis 1690. 9
Clara Eugenia Isabella, und ihrem Gemahl, dem Erzherzog
Albert, so wie von seinem Verhältniss zu anderen fürstlichen Per-
sonen, der Königin von Frankreich, liIaria von Medici, deren Leben
er in einer langen Reihe von Bildern verherrlichte, den Königen
Philipp III. und Philipp IV. von Spanien, endlich ganz besonders
von dem König Karl I. von England, welcher ihn im Jahr 1630
mit Ehren überhäufte. In seinen reiferen Jahren aber trat er zu
den meisten dieser Fürsten durch sein Geschick in diplomatischen,
Verhandlungen in ein noch näheres Verhältniss, und wurde ver-
schiedentlich mit Aufträgen dieser Art beehrt, deren er sich meist
mit gutem Erfolg entledigte. Ausserdem stand er mit den geist-
reichsten und ausgezeichnetsten Männern seiner Zeit persönlich und
schriftlich in freundschaftlichem Verkehr. Nach einer Laufbahn
voll der rühmlichsten und allgemeinsten Anerkennung, als Künstler, als
Diplomat und als Mann von hoher und vielseitiger geistiger Bildung,
starb er zu Antwerpen im Jahr 1640. Ich gehe jetzt zur Betrachtung
seiner Werke, als Belege seiner künstlerischen Entwickelung, über.
In verschiednen der noch vorhandnen Bilder, welche er während
seines Aufenthalts in Italien gemalt, findet sich in der Composition
noch nicht ganz das Feuer, in der Färbung noch nicht die leuch-
tende Klarheit seiner, nach der Rückkunft nach Antwerpen ausge-
führten, Werke. Die Lichter des Fleisches sind gelblich, die Schatten
entschieden braun. Ein Beispiel hiefür gewähren zwei Stücke eines
Altarbildes auf der Bibliothek zu Mantua, welche den Herzog
Vincenzo 1., seine Gemahlin und zwei andere Personen in Ver-
ehrung der Maria in der Herrlichkeit darstellen. Das Beste sind
hier die sehr lebendigen Portraite. Ein treifliehes Werk aus der-
selben Zeit, wie die ebenfalls gemässigtere und minder leuchtende
Färbung beweist, ist die freie Kopie nach einer der neun, in
Leimfarben ausgeführten, Bilder des Triumphzugs von Andrea,
Mantegna (jetzt in Hamptoncourt), welcher sich damals noch zu
Mantua befand, in der Nationalgallerie zu London. Es ist ein
sehr wichtiges Zeugniss für die Vielseitigkeit der Studien von Ru-
bens, und ein sehr interessantes Beispiel der Weise, wie er ein von
ihm so verschiedenes Kunstnaturell mit dem seinigen durchdrang. 1
Wie bald er sich aber jene wunderbare Wärme und lichte Klarheit
der Färbung aneignete, beweist die heilige Familie, Maria mit dem,
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Künstler
in Eng-lau
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