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n's 1690.
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genstiinde sehr deutlich in dem klaren Wasser spiegeln. Solche
Bilder haben öfter eine grosse Verwandtschaft zu A. Ouyp. Seltner
sind seine Bilder dieser Art, worin ein Silberton verwaltet, welche
mehr an WV. van de Velde erinnern. Er erscheint indess als ein
durchaus selbständiger Meister, sowohl in der Composition, als in der
grossen Klarheitnnd der Art der Behandlung mit einem trefflichen
Impasto, Nur ausnahmsweise waltet bei ihm in Wasser und Himmel
ein schwerer, röthlicher Ton vor. Van de Cappelle gehört zu den
Meistern, deren Bedeutung man nur in England kennen lernen
kann. Das einzige, ausgezeichnete, mir in den Gallerien des Con-
ktinents von ihm bekannte, Bild belindet sich in der Gallerie Arem-
berg zu Brüssel, unter No.10. Es stellt eine von vielen Schiffen
belebte Ansicht der Mündung der Schelde bei stillem Wetter vor,
und trägt die Bezeichnung J. V. Cappelle. Es gehört zu jenen
Bildern von ihm, in welchen Luft und NVasser in einem kühlen,
grauen Ton gehalten sind. Die Abtönung ist von grosser Fein-
heit. Ich bemerke hier nur, dass sich in England treffliche Ge-
mälde von ihm in den zugänglichen Sammlungen Munro, Thomas
Barimg, (nämlich das Bild, worauf die Kanone abgefeuert wird)
Herzog von Bedford, Lord Overstone und Wynn Ellis befinden. 1
Julius Parcellis, geboren 1628 zu Leyderdorf, war der
Schüler seines Vaters Jan Parcellis, eines mittelmässigeil Seemalers.
Er erreichte eine so hohe Stufe in derselben Gattung, dass seine
besten Bilder an Klarheit, Feinheit der Luftperspektive, und Frei-
heit der Behandlung dem W. van de Velde_ nahe kommen, wie
denn Smith erzählt, dass ein Bild von ihm für 300 Pfund Sterling,
als ein Werk des letzteren Meisters iu London verkauft worden
ist. Seine beglaubigten Bilder kommen selten vor, wie mir denn
in Gallerien nur ein kleines, aber sehr feines, mit 'J. P. bezeich-
netes, No. 832, in der zu Berlin bekannt ist.
Ludolf Backhuysen, geboren zu Embden 1631, gestorben
zu Amsterdam 1709, widmete sich bis zum ISten Jahr dem Handel,
von dieser Zeit an aber erst der Malerei, wobei er den Unterricht
des A. van Everdingen genoss. Er legte sich mit dem grössten
Eifer auf die Seemalerei, und machte nicht allein von diesem Ele-
ment in den xierschiedensten Zuständen, sowie von den Lüften und
Küsten, sondern auch von den Schiffen jeglicher Art diebgründ-
1 Näheres darüber
in den Tre