Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

Epoche von 1600 bis 1690.  
In 28 von- lileyering bekannten Radirungen 1 zeigt sich ganz der- 
selbe Kunstgeschmack. Nur haben diese durch die gar zu vor- 
herrschenden antiken Gebäude und Ruinen aller Art, Tempel, 
Grabmäler, Brunnen u. d. m., etwas sehr Absichtliehes und Con- 
ventionelles und lassen daher meist kalt. Die spärlich vorkom- 
menden Bäume sind dabei von manierirter Form. In der Weise, 
wie die V0r-, Mittel- und Hintergründe abgestuft sind, in der 
richtigen Zeichnung, in der guten Wirkung, welche er, ohne An- 
wendung der trocknen Nadel, oder des Grabstichels, mit einer breit 
und leicht geführten Nadel hervorzubringen weiss, erkennt man 
indess immer den sehr geschickten Künstler. Sein bestes Blatt ist 
N0. 15, ein Sturm im Geschmack des G. Poussin, näehstdem 
zeichnen sich die Nrn. 16, 21, 23 noch am meisten aus. 
Frederik Moucheron, geboren 1633 zu Emden, gestorben 
1686 zu Amsterdam, war ein Schüler des Jan Asselyn. Nachdem 
 er einige Jahre mit Beifall in Paris gemalt hatte, liess er sich in 
Amsterdam nieder. Er malte theils Landschaften im italienischen 
Geschmack, welchen man es indess ansieht, dass er das Land selbst 
nie gesehen hat, theils die Natur seines Vaterlandes, besonders 
häuüg bestimmte Ansichten, welche jedoch im Einzelnen in der 
Naturwahrheit viel zu wünschen übrig lassen und im Ganzen in der 
Regel einen fahlen, kalten und schweren Ton haben. Seine Land- 
schaften sind früher von Hehnbrecker, später von A. van de Velde 
und Lingelbach, öfter mit Figuren und Thieren geziert worden. 
Die schönsten, mir von ihm bekannten, Bilder ünden sich in der 
Eremitage zu St. Petersburg. Besonders zeichnen sich drei, ge- 
birgig-te Gegenden darstellende, mit sehr geistreicher Stalfage des 
Adriaen van de Velde, aus. In der Ansicht eines Parks, worin eine 
Gesellschaft zur Jagd aufbrieht, N0. 344, im Louvre, wird jener 
fahle T011 in etwas durch die warme Beleuchtung belebt. Bei 
Weitem das Beste darauf sind indess die Figuren des A. van de Velde. 
 Ganze dasselbe ist auch der Fall mit einem ähnlichen Gegen- 
stande, N0. 213, des Museums in Amsterdam, nur dass hier der 
kalte Ton in der Landschaft vorherrseht. Auch die Pinakothek besitzt 
ein sehr iieissiges, aber buntes und kaltes Bild von ihm, N0. 373, 
Oabinette, in welchem die Staffage von Berchem herrührt. Diese 
m 
 7' Von diesen hat Bartsch, Le Peintre graveur Th. 
zwex sind von Weigel, S. 313, nachgetragen worden. 
Waagen, Handb. d. Malerei. II. 
353 1 
26 beschrieben, 
1 5
	        
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