224
Buch
Kapitel.
einem Gebäude, in einfachen, edlen Formen, gekrönte Fels, welcher
den Mittelgrund bildet, des Poussins würdig. In Umfang und
Wertli diesem am nächsten steht seine, mit dem Namen und 1086
bezeichnete, Landschaft, No.180, im Louvre. In dem Thale eines
schönen WValdgebirges weiden Heerden. Im Mittelgrunde wird dem
Gotte Pan ein Opfer gebracht. Die Figuren sind von G. Lairesse.
Die Beleuchtung ist warm. Zwei etwas kleinere Landschaften in
den Gallerien zu München, N0. 334, und zu Dresden, N0.1ö05,
beide von Lairesse staffirt, haben, ausser der schönen Gomposition,
noch das Verdienst eines besonders lebhaften und saftigen Grüns.
In seinen Radirungen, deren er 19 nach seinen eignen Zeichnungen
gemuchtf erscheint er dagegen im Vergleich zu Swanevelt ziemlich
unbedeutend. Seine Nadel ist mit mehr Verständniss, als Geist
geführt, und die leichte Behandlung auf wenig Wirkung berechnet.
Am gelungensten sind noch die Nrn. 1, 7, 9, 11, 13, 15, 16,
18 und 19.
Von dem jüngeren Bruder dieses Künstlers, Jan Gottlieb
Glaub er, geboren 1667, gestorben zu Breslau, wo er sich nieder-
gelassen, 1703, welcher seinen Bruder nach Italien begleitete und
ganz derselben Richtung folgte, wesshalb er in Rom in jenem Maler-
verein den Beinamen Myrtil erhielt, weiss ich kein beglaubigtes
Bild nachzuweisen. Aus einem, nach seiner eignen Erfindung
radirtcn, Blatt geht indess hervor, dass auch er in jener Pous-
sinischen Weise mit Erfolg erfunden und mit vielem Geschick ra-
dirt hat?
Albert Meyering, geboren 1645 zu Amsterdam, gestorben
ebenda 1714, lernte die Malerei bei seinem Vater Friedrich Meye-
ring, ging jung nach Frankreich und nach Italien in Gesellschaft
des Jan- Glauber und gab sich ganz derselben Richtung hin. Wenn
dieses auch lange nicht mit demselben Erfolg geschah, und seine,
übrigens sehr Heissig ausgeführten, Bilder, besonders denen des
Glauber in einer schweren und kühlen Färbung, und im Natur-
gefühl naehstehen, so haben sie doch immer viel Verdienst. Sie
kommen indess in Gallerien sehr selten vor. Zwei mit seinem
Namen bezeichnete Landschaften in jenem idealischen Geschmack
mit badenden Nymphen und, die Bildsänle derFlora umtanzenden,
Kindern beünden sich unter N0. 439 und 440 im Museum zu Berlin.
Burtsch,
Le Peiutre graveur Th.
379.
ebenda S.
398.