Epoche von 1!
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tung sind ihre hervorstechenden Eigenschaften. Die Compositionen
sind indess meist etwas arm. Eine sehr glückliche Ausnahme hier-
von macht das Blatt, N0. 15, welches sich auch zugleich durch
die Ausführung besonders auszeichnet. In einem,'sein eignes Bild-
niss darstellendes Blatt, N0. 31„ hat er offenbar die Weise des
Rembrandt nachzuahmen gesucht, doch nicht mit besonderem Erfolg,
die Zeichnung ist im Munde schwach, die Arbeit hart.
Jan Both, geboren 16l0(?) zu Utrecht, gestorben 1650
lernte die Malerei bei Abraham Bloemart, reiste indess schon früh
mit seinem Bruder Andreas nach Italien, wo er einen grossen Ein-
fluss des Claude erfuhr und sich fast aussehliesslich der Darstellung
italienischer Natur hingab. Von allen holländischen Malern dieser
Richtung ist er bei weitem der ausgezeichnetste. Er fasste diese
herrliche Natur mit vielem Gefühl für ihre malerischen Reize auf
und machte auch fleissig Studien nach derselben. Dabei ist er ein
tüchtiger Zeichner, und versteht die Wirkungen der italienischen
Abendsonne, welche alle Gegenstände in ihr goldiges Licht taucht,
in dem zartesten Duft der Fernen meisterlich wiederzugeben. Eine
geistreiche und freie Pinselführung in einem guten Impasto voll-
enden endlich den Reiz seiner Bilder, welche meist von seinem
Bruder Andreas in sehr glücklicher Weise durch Menschen und Thiere
belebt werden. Gelegentlich tritt indess auch Poelenburg für ihn
ein. Dabei beherrscht er mit gleicher Meisterschaft Bilder von sehr
grossem, wie von sehr kleinem Maassstabe. Dessungeachtet lässt
sich nicht leugnen, dass seine Bilder durch eine gewisse Einförmig-
keit der Composition etwas Ermüdendes haben. In der Regel wird
diese durch einige hohe Büume im Vorgrunde, eine Reihe von
hohen Felsgebirgen, welche staffeltijrmig, einer vor dem anderen
vortretend, sich bis in eine weite Ferne ziehen, und eine grosse,
sich zu deren Füssen ausbreitende, Ebene, gebildet. Gelegentlich
gesellt sich hierzu ein Wasserfall, oder ein stilles Wasser. Nur
ausnahmsweise malte er Ansichten bestimmter italienischer Gegen-
den, z. B. eine Ansicht des See's von Bolscna, oder von Ponte
Molle. In manchen Bildern artet auch der warme Ton in ein un-
angenehmes und sehr einförmiges fuchsiges Roth aus. Bisweilen
hat endlich der Vortrag etwas Kleinliches, besonders bei leichten
Bäumen, welche dadurch ein silhouettenartiges Ansehen bekommen.
Bei seinem miissigen Lebensalter, bei der sorgfältigen Ausführung
seiner Bilder, von denen ziemlich viele von ansehnlichem Um-