Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

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Buch. 
Kapitel. 
Meisters besitzt. Das schönste, mir von ihm bekannte, Bild, eine 
warme Abendbeleuchtung, mit von A. Cuyp sehr glücklich gemal- 
ten Figuren und Thieren, befindet sich indess, N0. 152, in der 
Nationalgallerie. Die Wirkung dieses grossen Bildes, 3 F. 11 Z. 
hoch, 6 F. 31,12 Z. breit, ist ausserordentlich, die Behandlung 
in einem trefflichen Impasto, meisterliehß  Ein kleines Mond- 
scheinstück, ebenda N0. 239 ist ebenfalls durch das poetische G0- 
fühl, die Klarheit des Tons und die höchst zarte Vollendung aus- 
gezeichnet.  Trefflich ist zunächst ein Bild, No. 354, im Louvre, 
auf welchem sich, bei warmer, aber zarter Abendbeleuchtung, 
alle Gegenstände in einem Kanal, an Welchem drei ruhende Kühe, 
spiegeln. Wir finden hier eine nahe Verwandtschaft zu Ouyp.  
In der Auffassung, wie in der Kraft der Wirkung an Rembrandt 
erinnernd, und eines seiner grössten Meisterstücke ist ein grösseres 
Bild, auf welchem der Mond hinter einer Windmühle steht, in der 
Eremitage zu St. Petersburg, welche an Zahl der meist sehr 
guten Bilder dieses Meisters allen andern Gallerien weit überlegen 
ist. Eins seiner in der Wirkung feinsten, im Einzelnen durchge- 
führtesten Mondscheinbilder befindet sich, N0. 842, im Museum zu 
Berlin.  Ebenda. ist auch unter, N0. 840, die namhafteste, mir 
von ihm bekannte, Feuersbrunst. Mit Feinheit hat er hier, im 
Gegensatz zu diesem, mit grosser Wahrheit dargestellten, Gegen- 
stande menschlicher Noth, auf der andern Seite des Bildes den 
friedlich aufgehenden Mond gemalt.  Als Beispiel eines Winter- 
stücks in einer öffentlichen Gallerie, führe ich noch, N0. 222, im 
Museum zu Amsterdam an. Auf einem gefrorenen Kanal unter- 
halten sich viele Menschen mit Schlittschuhlaufen und Ballspiel. 
Der Himmel ist mit dunklen Schneewolken bedeckt. Die Wirkung 
wird hier etwas durch den zu braunen Ton des Erdreichs und der 
Gebäude beeinträchtigt. Von den vielen schönen, sonst noch in 
England befindlichen Bildern dieses Meisters, gedenke ich nur noch 
des inir, im Umfang grössten, bekanntenBildes aus seiner späteren 
Zeit, eines bewunderungswürdigen Mondscheins im Besitz des Lords 
Shaftesbury in Londonß und eines Winterstücks von seltner Klar- 
heit und Feinheit in der Sammlung des Herrn Munro. 
Jan van Goyen, geboren 1596 zu Leyden, gestorben 1666 
im Haag, machte, nachdem er die Malerei bei verschiedenen, wenig 
Treasures Th. 
357. 
ebenda Th. 
166.
	        
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