Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

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Buch. 
Kapitel 
den verschiedenen Zeiten seiner Entwickelung sehr verschieden. 
Die Bilder aus seiner früheren Zeit sind von einer gewissen Schwere 
des Tons, die Fleisehfarbe von einem harten Roth, die Kenntniss 
der Luftperspektive noch mangelhaft, die Ausführung sehr fleissig 
und verschmolzen, aber in den Umrissen hart. Ein sehr gutes 
Beispiel aus dieser Zeit ist ein Bild mit einer Dame und einem 
Herrn zu Pferde, welche auf dem Wege sich mit einigen Land- 
leuten unterhalten, N0. 189 in der Bridgewatergallerieß Ein nicht 
minder ausgezeichnetes, ein Knabe, welcher drei Pferde hält, be- 
findet sich in der Eremitage zu St. Petersburg. Wie Smith 
bemerkt, sind die Bilder aus dieser Epoche in der Regel mit A. O. 
bezeichnet. Später wird die Abtönung wahrer, die Färbung klarer, 
besonders in dem, dabei immer sehr warmen, Fleischton, die Be- 
handlung, in einem sehr kräftigen Impasto, freier und breiter. 
Von dieser Zeit an bezeichnet er die Bilder mit C. Cuyp. Ein schö- 
nes Beispiel dieser Art, ein Viehstiiek, N0. 200, in der Bridgewater- 
gallerie, wo eine Frau eine Kuh melkt, in einer hellen Nachmittags- 
beleuchtung.  Für jenen Gegensatz der dunkelfarbigen Kühe, 
und des hellen Wassers in warmer Beleuchtung ist ein Bild in der 
unweit London befindlichen Dulwichgallerie, N0. 239, von beson- 
derer Schönheit.  Das Gefühl eines warmen, stillen Sommerabends 
giebt mit wunderbarer Energie und Klarheit ein anderes, grösseres 
Bild mit einer Viehheerde und ihrem flirten, No.169, in derselben 
Gallerie wieder.  Eine Landschaft im hellen, warmen Morgenlicht, 
in deren Vorgrunde zwei ruhende Kühe und eine Schiiferin, welche" 
sich mit einem Reiter unterhält. In der Nationnlgallerie, N0. 53. 
Das Ganze athmet Heiterkeit und ländliche Ruhe.  Eine grosse 
Ebne, in deren Vorgrunde zwei Kühe, von denen die eine gemolken 
wird. In der Eremitage zu St. Petersburg. In der Zeit seiner 
vollen Reife verbindet er mit jenen trefflichexi Eigenschaften einen 
noch feineren Geschmack. Aus dieser Epoche stammen die fol- 
genden Bilder. Im Vorgrunde sechs Kühe, ein Hirt, welcher die 
Schalmei bläst und zwei zuhörende Kinder. Jenseits eines Kanals 
ein Kirchthurm, im Louvre, No. 104. Vortrefflich angeordnet, von 
grösserer Wahrheit des Viehs in Form und Farbe, als meist, in 
dem Ton der warmen Beleuchtung von seltner Klarheit der Luft, 
in der sehr gleiehmässig fleissigen Ausführung bestimmt und doch 
1 S. Treasures Th. II. S. 48, wie auch für die anderen Bilder des Cuyp in 
dieser Sammlung.
	        
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