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Bucl
Kaimi
Künstler, befindet sich in der Gallerie zu Wien. Eine kühle
Harmonie ist darin meisterlich durchgeführt. Ein stattlicher See-
hafen mit verschiedenen Gebäuden, der Statue des Bacchus, und
einem Springbrunnen, um welchen unter anderen Leuten auch
Türken versammelt sind, ist im Museum zu Berlin, N0. S77.
Als ein gutes Beispiel seiner so häufig gemalten Alchymisten in ihrem
Laboratorium, welches sich besonders durch das Helldunkel aus-
zeichnet, führe ich, N0. 1137, in der Dresdener Gallerie an.
T. Wyck hat auch '21 Blätter radirt,1 worin er ungleich mehr zu
seinemVortheil erscheint, als in seinen Bildern. Die Nadel ist
darin leicht und geistreich geführt, und das (larin ohne Anwendung
des Grabstichels und der kalten Nadel, erreichte Helldunkel so gut,
dass sich die besten, z. B. die N0. 2, 7, 13, 14, 15, 19, 20 den
schönsten Radirungen des Adriaen van Ostade würdig anschliessen.
Johann Lingelbach, geboren 1625 in Frankfurt am Main,
gestorben 1687 in Amsterdam, besuchte für längere Zeit Italien und
machte dort sehr fleissige Studien. Nach seiner Rückkehr liess er
sich in Amsterdam nieder. Dort übten die Bilder des NVynants,
welche er öfter mit Figuren und Thieren schmückte, und des
Wouverman, den er bisweilen mit sehr vielem Glück nachahmte,
einen sehr grossen Einfluss auf ihn aus. Wie bei dem ersten dieser
Meister fast immer, bei dem zweiten wenigstens in der letzten Zeit,
herrscht bei ihm ein kühler, oft fein silberner Ton vor; nur ver-
fällt er manchmal in das Kalte und Bunte. Besonders ist öfter ein
kaltes Roth im Fleisch störend. Dabei kommt er jenen weder in
der Klarheit, noch im Impasto gleich. Uebrigens macht er sich
immer durch viel Geschick in der Composition, durch eine gute
Zeichnung, und eine sehr iieissige Ausführung geltend. Hierzu
kommt bisweilen noch eine glückliche Laune. In Amsterdam, im
Haag und im Louvre kann man ihn nach allen seinen verschiede-
nen Richtungen kennen lernen. Eins seiner Hauptbilder, da?! im
Bau begriffene Rathhaus von Amsterdam, 1656 datirt, befindet Sich
unter N0. 20, auf dem neuen Rathhause daselbst. Besonders ist
die Charakteristik der sehr zahlreichen Figuren mit der trefflichen
Haltung in einem frischen Morgenlicht, anzuerkennen. Im dortigen
Museum führe ich, N0. 186, einen sehr reichen, italienischen See.
hafen, vom Jahr 1664, einen kleineren, N0. 133, von besonderer
Bartsch ,
Le peintre graveur T11
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