Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

300 bis 1690. 
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dem goldigen, des hier noch naturwalireu, Viehs einen sehr glück- 
lichen Gegensatz, und dabei ist das Impasto trefflich. NVürdig 
schlicsst sich dieser, ebenda No.18, eine Landschaft von ähnlichem 
Charakter, vom Jahr 16.33, an, welche unter den grösseren Bildern 
des Meisters injedem Betracht, namentlich in der Klarheit der 
Beleuchtung und der Tüchtigkeit der naturwahren Durchführung, 
eine der besten ist. Dass er auch noch 16.36 sich jene Naturwahr- 
heit bewahrt hatte, beweist ein Bild von ähnlicher Compositioil von 
diesem Jahr im Museum zu Amsterdam, N0. 23, welches sich 
auch noch durch die trefflich durchgeführte, kühle Stimmung aus- 
zeichnet.  Eine Nlfildeschxrveinsjagd vom Jahr 1659, im Museum 
des Haags, N0. 11, beweist zwar, dass er auclrsolche, sehr be- 
wegte Vorgänge mit Erfolg behandelte, und ist ein Muster. von 
Präcision und Eleganz des Machwerks, es findet sich hier aber 
schon theilweise der blaue, dunkle Ton ein, welcher den WVerth 
seiner späteren Bilder für ein feineres Auge so sehr beeinträchtigt. 
 Dieses ist gleich bei einer Landschaft von 1661, ebenda N0.10, 
der Fall, welche sonst zu der, oben als für ihn so günstig bezeich- 
neten, Gattung gehört. Hier aber ündetsich auch schon die etwas 
einförmige und conventionelle Form des Viehes vor.  Eine noch- 
malige glückliche Rückkehr zu seiner warmen und klaren Färbung 
zeigt eine Landschaft von ähnlicher Composition vom Jahr 1664, 
im Louvre, N0. '24, in deren Vorgrunde ein Türke sich mit einer 
Frau unterhält. Er hat hier ungewöhnlich viel Lasurfarben ge- 
braucht und die übrigens meisterliche Behandlung ist lockerer als 
sonst. Dass er übrigens sich noch bis zu seiner spätesten Zeit die 
Prücision und Eleganz seines Vortrags ungeschwiicht erhalten hat, 
beweist eine in der Oomposition sehr ansprechende Landschaft der 
mehrerwähnten Art vom Jahr 1680, in der Gallerie zu Wien, wo 
eine Hirtin mit einer anderen, auf einem Esel reitenden, sich unter- 
hält. Uebrigens herrscht (larin der schwere und dunkle Ton. Das 
schlagendste Beispiel der Verirrung dieses Meisters gewährt iudess 
das, nothwendig seiner sehr späten Zeit angehörige, Reitertreffen 
im Haager Museum, N0. 12, ein wahres Muster von bunter und 
greller Wirkung, und von Härte im Einzelnen. Keine andere Gal- 
lerje besitzt; eine so grossc Zahl von Bildern des Berchem als die 
Eremitage zu St. Petersburg. Einig-e derselben gehören auch 
zu seinen anziehendensten Werken. So eine Iiandschaft mit einer 
steinernen Brücke, durch welche ein Wasserfall stürzt, mit einer
	        
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