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Buch.
Kapitel.
. Cornelis Bega, geboren zu Haarlem 1620, gestorben 1664,
behandelte zwar ebenfalls ähnliche Gegenstände, wie sein Meister,
ist aber in der Auffassungsweise, wie in anderen Stücken von ihm
verschieden. Er war ein besserer Zeichner und hatte auch mehr
Sohönheitssinn, dagegen stand er ihm im Sinn für Farbe und Hell-
dunkeLweit nach. Sein Fleisch hat meist einen kühlröthlichen, die
übrigen Farben einen schweren Ton. Er gebraucht nur wenig
Lasuren und sein Vortrag ist glatter. Eins seiner besten Bilder,
ein Fest von Landleuten, wo musizirt, gesungen und getrunken
wird, befindet sich im Museum zu Amsterdam, N0. 17. Es ist
fürihn besonders warm kolorirt. Ein Bild von ähnlicher Güte be-
sitzt die Eremitage zu St. Petersburg. Von seinem gewöhn-
lichen, kühleren Ton giebt ein recht Heissiges und ansprechendes
Bild vim Louvre, N0. 13, ein Bauer mit seiner Frau an einem
Tische, eine gute Vorstellung. Auch die Gallerien von Dresden,
München und Berlin haben, wenn schon minder erhebliche,
Bilder in der letzten Art von ihm aufzuweisen. Auch Bega hat
37 Blätter mit einer meist groben, aber sicheren Nadel radirtÄ
Andreas Both, geboren 1609, gestorben 1630, schliesst sich
den beiden letzten Künstlern nahe an, behandelt indess auch öfter
Gegenstände im Geschmack des Isaac van Ostade. In der Regel
finden sich freilich seine Figuren und Thiere in den Landschaften
seines Bruders, Jan Both, vor, doch hat er auch gelegentlich eigene
Bilder gemalt. Sie zeigen Geschick in der Erfindung, eine warme
und klare Farbe und eine freie Behandlung. Ein gutes Bild von
ihm, ein Kärrner, welcher an einer Schenke vorüberfährt, befindet
sich unter N0. 1214, in der Dresdener Gallerie. Zehn von ihm
radirte Blätter, Einsiedler, Pilger, schwelgende Bauern, sind von
derb realistischer Erfindung, und leicht mit einer groben Nadel
hingeworfen.
Hendrik Marteuz Rokes, genannt Zorg, oder wohl rich-
tiger, Sorgh, geboren zu Rotterdam 1621, gestorben 1682, ist
zwar angeblich ein Schüler des Teniers, schl-iesst sich aber, wie
schon Smith richtig bemerkt, in manchen- Bildern ungleich mehr
dem A. van Ostade an. In anderen ist dagegen der Einfluss des
A. Brouwer unverkennbar. Seine Bilder behandeln ähnliche Gegen-
stände. wie die jener Meister, und sind von sehr reinem Natur-
1 Bartsch, Le Peintre
Weigel noch 2 hinzufügt.
graveur
führt 35
Blätter
denen