1600 bis 1690.
Epoche von
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Zeit. Die Composition ist sehr glücklich, die Beleuchtung von
seltncr Klarheit, die Haltung vortrefflich, der Fleischton warm und
leuchtend, die Behandlung breit und weich. In jedem Betracht
auf gleicher Höhe steht ein Bild eines ähnlichen Gegenstandes in
der Eremitage zu St. Petersburg, und ein kleineres von derselben
Art ebenda steht beiden nicht viel nach. Würdig schliesst sich
diesem das, freilich noch viel kleinere, Bild im Museum zu Am-
sterdam, N0. 229, an, wo vor einer Bauernschenke verschiedene
Reisende mit einem Schimmel anhalten.
Von den in Privatsammlungen befindlichen Bildern führe ich
nur zwei an. Reisende und Dorfbewohner vor einer Dorfschenke
von der glühenden Abendsonne bcschienen. In der Sammlung des
Lord Ashburton. In Reichthum, Wirkung, Impasto und Umfang
eins der Hauptwerke des Meisters. Eine grosse Winterlandschaft
mit einem gefrorenen, von Menschen und Schlitten belebten Kanal
in der Sammlung von Thomas Baring. Aus der besten Zeit des
Künstlers. Von grosser Klarheit und Kraft der Farbe, feiner Luft-
perspektive und meisterlich breiter Behandlung.
Ausser dem Isaac van Ostade sind nur noch zwei Maler als
eigentliche Schüler des Adriaen van Ostade zu nennen, welche aber
eine viel untergeordnetere Stellung einnehmen.
Co rnelis Dusart, der nach Aufschriften auf seinen Bildern
schon um 1650 ein ausgebildeter Künstler gewesen sein muss, war
ein treuer Nachahmer seines Meisters und kommt ihm in der Kraft
und Wärme der Farbe, wie in der Klarheit des Helldunkels öfter
nahe. Er liebt vorzugsweise Darstellungen der ausgelassensten und
gemeinsten Freude. In seinen Figuren artet er aber häulig, in den
Köpfen in Karrikaturen, in den Stellungen in Gewaltsamkeit aus.
Eins seiner besten Bilder ist ein von 1653 datirtcr Fischmarkt, im
Museum zu Amsterdam, N0. 71:. Auch die Eremitage zu
St. Petersburg bewahrt einige seiner besten Arbeiten. In Eng-
land nenne ich wegen der Güte und Zugänglichkeit eine um den
Heerd versammelte Familie in der Sammlung von Thomas Baring.
Dusart hat auch in der Weise seines Meisters mit einer sehr geist-
reichen Nadel 16 Blätter radirt, deren eins, mit dem Jahr 1695 be-
zeichnet, beweist, dass er damals noch in voller Kunstthätigkcit gewe-
sen. Ausserdem hat er noch 35 Blätter in schwarzer Kunst ausgeführt. '
_1 Bartsch im Peintre graveur Th.
WNexgeI trägt noch ll nach.
führt deren 24 auf,
und