Epoche von 1600 bis 1690.
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tersburg. Fünf Bauern am Kamin, fünf andere im Hintergründe,
datirt 1601. In der Sammlung van der Hoop in Amsterdam.
Etwas kühler in der Gesammtstimmung, doch von grosser Klarheit
des Helldunkels und sehr fleissiger Durchführung. Ein Schul-
meister droht einem der Schüler mit der Ruthe, datirt 1662. Im
Louvre. Durch den dramatischen Gehalt, und durch Vereinigung
des glühendsten und klarsten Goldtons, mit dem soljdesten Impasto,
dem tiefsten Helldunkel, auf der vollen Kunsthöhe des Meisters.
Eine Gesellschaft lässt es sich bei Tabak, Getränk und Musik
wohl sein, datirt 1662. Im Museum im Haag. Glücklich com-
ponirt und von einem eigenthiimliohen Zauber des gemässigten
Helldunkels. Diesem schliesst sich eng in Art und Kunst eine
Gesellschaft mit derselben Jahrszahl, in der Dresden er Gallcrie,
N0. 1219, an. Eins seiner grössten Meisterstücke für die Be-
leuchtung, für die Wärme, Tiefe und Klarheit des Tons ist der
Künstler an der Staffelei, von 1665 datirt, in derselben Gallerie
N0. 1218. Ein Landmann sieht mit Freude sein Kind an, welches
auf dem Schoosse der Mutter mit einer Puppe spielt, datirt 1668;
im Buckinghampalace. Das Herzige des Gegenstandes, das warme,
durch ein grosses Fenster einfallende Licht, machen dieses zu einem
der anziehendsten Bilder des Meisters. Ein Rechtsanwalt liest
ein Dokument. Neben ihm, voll Erwartung, der Betreffende mit
einem Geschenk von Wildprett, datirt 1671. In der Bridgewater-
gellerie. Unter den Bildern dieses Gegenstandes, welchen er öfter
behandelt hat, ist dieses eins der vorzüglichsten. Ausser dem In-
teresse des Vorganges, macht sich dasselbe durch die ausserordent-
liche Lebendigkeit des Kopfs des Advokaten, die seltne Wahrheit
des klaren und warmen Fleischtons geltend. Einige Landleute
hören vor dem Hause einem Fiedler zu. Datirt 1670. Im Mu-
seum im Haag. Sehr glücklich componirt und in der Abwechse-
lung der klaren, kühlen Töne, des hellen Sonnenlichts, mit seinen
warmen Tönen, reizend. Die Ansieht eines, durch dreizehn kleine
Figuren belebten, Dorfs, datirt 1676. In der Sammlung des Lord
Ashburton. Dieses, nur 9 Zoll hohe, 1 Fuss breite, Bildchen be-
weist durch die Tiefe des kühlen Helldunkels, die Leichtigkeit und
Zartheit der Touche, dass der damals Göjährige Meister sich noch
im vollen Besitze seiner Kunst befand. Wenn man die grosse Zahl
der von A. van Ostade vorhandenen Zeichnungen, von denen viele
aquarellirt, und seine Radirungen in Betracht zieht, deren Bartsch