142
Buch.
Kapitel
Künstler, welcher mit seiner Familie ein Conzert macht und "L9
Roi detrousse" im Buckingham Palace. 1
Dominicus van Tol. Dieser Meister hat sein Vorbild nicht
allein in der Art der Gegenstände, der Färbung und Technik, son-
dern aueh der Charaktere der Köpfe so getreu nachgeahmt, dass
seine Bilder häufig dem G. Dow beigemessen werden. Er ist in-
dess leerer in den Formen, geistloser im Ausdruck, und häufig
kälter in der Farbe. Eines seiner besten Bilder, drei Kinder, welche
sich mit einer Katze und einer Mausefalle unterhalten, befindet sich,
N0. 31 l , im Museum zu Amsterdam. Von zwei anderen, einem
alten Mann, No. 1324, und einer alten Frau, N0. 1325, in der
Dresdener Gallerie, zeichnet sich das erstere, durch die grosse
Ausführung, auch durch die kräftige und warme Färbung aus. Alle
drei Bilder sind bezeichnet.
Johan Adriaen van Staveren. Er malte in der Weise
des G. Dow vorzugsweise einzelne, alte Männer, besonders Einsied-
ler, und alte Frauen. Er ist zwar ebenfalls sehr fleissig, doch in
seinen Figuren steifer, im Vortrag geistloser, als van Tol. Ein
solcher bezeichneter Einsiedler befindet sich unter N0. 294, im,
Museum zu Amsterdam.
Eglon van der Neer, geboren 1643, gestorben 1703, genoss
den Unterricht seines Vaters, des berühmten Artus van der Neer,
bildete sich indess besonders nach Netscher und Frans van Mieris,
und behandelte vorzugsweise und mit dem meisten Erfolg ele-
gant gekleidete Damen in irgend einer häuslichen Beschäftigung.
Minder glücklich war er in Gegenständen aus der Geschichte. Er
malte häufig mit vielem Geschick die Figuren in den Bildern anderer
Maler und versuchte sich auch mit gutem Erfolg im Portrait. In der
späteren Zeit malte er viele Landschaften von einer sehr sauberen
aber kleinlichen Behandlung. Die Genrebilder von ihm sind so
selten, dass Smith nicht mehr als 43 hat aufzeichnen können.
Durch einen feinen Geschmack, in der Composition, wie in allen
Einzelheiten, durch viel Gefühl für Harmonie, durch den Schmelz
und die grosse Delicatesse seiner Ausführung schliesst er sich sei-
nen Vorbildern würdig an. In der Färbung des Fleisches hat e?
einen zart bräunlichen Ton, welcher indess etwas zu einförmig
wiederkehrt, und in dem, wie überhaupt, weniger Lasurfarben ge-
Treu sures