Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

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Buch. 
Kapitel. 
erkennt man nur einen unsäglichen, aber geistlosen Fleiss, vermöge 
dessen er so viel Zeit auf ein Bild wenden musste, dass Smith nur 
etwa 60 Bilder von ihm nachweisen kann. Das Hauptwerk von 
ihm ist das Bildniss des berühmten holländischen Gelehrten Meer- 
mann mit seiner Familie, im Louvre, N0. 486. Die Anordnung ist 
bequem, die Köpfe sehr individuell, die Färbung klar und die Aus- 
führung allerdings so gross, dass man begreift, wie er drei Jahre 
daran gearbeitet hat.  In einer Küche begleitet ein Violinspieler 
den Gesang eines Jungen, und eines anderen Mannes. Dabei eine 
Frau und ein anderer Knabe. Im Museum zu Amsterdam, 
No. 291. Gut componirt, doch kalt und hart in der Farbe.  
Eine Schneiderwerkstatt, in der Gallerie zu München, Oabinette, 
N0. 269, kommt in Brillanz der Beleuchtung, im Impasto und Fleiss 
dem Dow fast gleich, ist indess kälter und bunter in der Farbe, 
schwächer in der Zeichnung.  In einer Stube sitzt eine mit Nähen 
beschäftigte Frau an einem Fenster. Aus der Wiege neben ihr 
wird sie von dem erwachten Kinde angeblickt. Ebenda, N0. 285. 
Sicher eins der besten Bilder des Meisters. Gemüthlich im Gefühl, 
schlagend in der Beleuchtung, klar im tiefen Helldunkel, warm in 
der Farbe, weich und zart verschmolzen im Vortrage.  Ein ganz 
ähnlicher Gegenstand und ebenfalls trefflich, befindet sich im 
Buckingham Palace, mit einem seiner in jedem Betracht würdigen 
Pendant, worauf eine Mutter, welche ihr Kind säugt. 1 Das non 
plus ultra von Ausführung ist aber eine Küche, worin ein Mann 
der Köchin Rcbhühner anbietet, vom Jahr 1685 in der Bridgewater- 
gallerie. Doch sind hier die Köpfe geistlos, die Färbung schwer 
und kalt. 2 
Godefried Schalken, geboren zu Dortrecht 1643, gestorben 
im Haag 1706, genoss zuerst den Unterricht des Samuel van 
Hochstraeten, nachmals aber den von Gerard Dow, bei dem er 
solche Fortschritte machte, dass er seine Werkstatt mit dem Ruf 
eines seiner besten Schüler verliess. Er besuchte England und 
malte dort mit vielem Beifall Portraite im Kleinen, namentlich das 
des Königs Wilhelm III. Am gcwöhnlichsten aber behandelte er 
Vorgänge aus dem täglichen Leben und zwar meist bei Kerzenbe- 
leuchtung, gelegentlich aber, indess mit wenig Erfolg, auch Gegen- 
stände aus der heiligen Geschichte. Die Köpfe sind darin von sehr 
Treasures Th. 
ebenda S.
	        
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