Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

Epoche von 1600 bis 1690. 
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und ein Knabe, N0. 44, der Gallerie Aremberg, J. Ochtervelt 
bezeichnet, gehört zu seinen besten, in der Farbe kräftigen, Bil- 
dem Unter vier Bildern, welche die Eremitage zu St. Peters. 
burg von ihm besitzt, gilt dasselbe von zweien, einem Mädchen, 
welches einem Herrn Wein eredenzt und einem Besuch in einer 
Familie. 
Michiel van Museher, geboren 1645 zu Rotterdam, ge- 
storben zu Amsterdam 1705. Aus einer eigenhändigen Notiz von ihm 
wissen wir, dass er seine Kunst wesentlich bei Abraham van den 
Tempel gelernt, später aber noch, indess für sehr kurze Zeit, den 
Unterricht des G. Metsu und A. van Ostade genossen hat. In seinen 
treifliehen Bildern, meist Bildnissen im Kleinen, kann man nament- 
lich den Einfluss des ersten und des zweiten Meisters erkennen. 
So in einem männlichen, bezeichneten und 1678 datirten Bildniss, 
in der Sammlung van Six in Amsterdam, den des van den 
Tempel, in seinem, von 1681 datirten Familienbildniss, N0. 101, 
des Museums im Haag, theils den desselben, theils des A. van 
Ostade, nur dass der zwar klare und warme Ton kühler, die Um- 
risse härter sind, als bei letzterem. Diesem ungleich näher steht 
indess das beste, mir von ihm bekannte Bild, der Maler Willem 
van der Velde in seiner Werkstatt, welcher seine Palette bereitet, 
in der Sammlung von Thomas Baring in London. Schon die 
ruhige Stimmung ist hier sehr ansprechend. In der Klarheit des 
Helldnnkels und der treHlichen Ausführung braucht es dem A. van 
Ostade aber nicht nachzustehen. 1 Gelegentlich malte er auch 
Genrebilder. Der Art ist eine Mutter mit einem Säugling und 
einem grösseren Kinde, N0. 41, der Gallerie Aremberg, mit dem 
Namen und 1683. Es hat etwas Gemüthliches im Gefühl, und ist 
in einer kühlen Harmonie mit grosser Zartheit durchgeführt. 
Eine ganz eigenthümliche Stellung nimmt Jan Steen ein, 
doch dürfte er wohl am schicklichsten an dieser Stelle einzureihen 
sein, da er verschiedene Bilder gemalt hat, worin er sieh den 
obigen Meistern, besonders seinem Freunde, Gabriel Metsn, sehr 
eng anschliesst. Ungefähr um das Jahr 1626 zu Leyden geboren, 
genoss er den Unterricht des Nicolaus Knnpfer. Später soll er bei 
Jahn van Goyen gearbeitet haben, dessen Tochter er heirathete. 
1 Eine recht gelungene Ahblidung hiervon befindet 
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