Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

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Buch. 
Käpitel. 
schönere Bild derselben mit ihrem Sohn, dem Herzog von Maine, 
als Kind, ebenda N0. M48, ist in einem etwas wärmeren Ton 
gehalten. Dasselbe gilt in noch grösserem Maasse von seinem, 
1672 bezeichneten Bildniss von Constantin Huygens, dem Vater, 
N0. 224, des Museums zu Amsterdam. Keine Gallerie hat eine 
so reiche Folge von solchen eleganten Portraits von diesem Meister 
aufzuweisen, als die Eremitage zu St. Petersburg. Für seine 
späteste kalte und bunte Zeit und zugleich für seine nüchterne und 
'prosaische Auffassung"mythologischer Gegenstände möge seine, in 
mehrerenExemplaren vorkommende, Vertumus und Pomona, im 
Museum zu Berlin, N0. 850, vom Jahr 1681, als ein Beispiel ge- 
nügen. Als ausgezeichnete Werke aus der besten Zeit führe ich 
noch an. Ein Bild im Museum im Haag, N0. 111, vom Jahr 
1665, welches ihn, den Gesang seiner Tochter auf der Laute be- 
gleitend, und seine Frau darstellt. Trefflioh ist hier die Aengstlich- 
keit .des jungen Mädchens ausgedrückt.  Eine junge Dame, welche 
auf der Bassgeige spielt, mit ihrem Lehrer und einem Knaben, im 
Louvre, N0. 3,59. Die namhaftesten seiner, in England vorhan- 
denen, Bilder befinden sich in schwer zugänglichen Privatsammlungen. 
Eine Ausnahme hiervon macht eine Mutter mit dem Kinde, ein 
artiges Bild aus der mittleren Zeit des Itleisters, in der Sammlung 
von Thomas Baring. Ein kleines Kind in der Sammlung von Lord 
Ashburton, führe ich als Beispiel an, mit welchem Reiz er solche 
Gegenstände behandelte.  
Jacob Ochtervelt. Unter den Malern dieser Gattung von 
zweitem Rang nimmt dieser eine der ersten Stellen ein. Ueber 
seine Lebenszeit und seinen Meister ist nichts mit einiger Sicher- 
heit bekannt. Aus seinen ziemlich seltnen Gemälden ersieht man 
indess, dass er sich vornehmlich nach Gabriel Metsu gebildet hat. 
Indess "ist auch ein Einfluss des Pieter de Hoogh auf ihn unver- 
kennbar. Das beste, mir von ihm bekannte, Bild befindet sich 
unter N0. 160 im Museum des Haags. Es stellt eine Dame in 
einem Zimmer vor, welcher ein Mann Fische anbietet. Wenn 
dieses Bild in der Äuffassung, und der Art der sehr iieissigen Aus- 
führung dem Metsu nahe kommt, so erinnert es in der Zusammen- 
stellung der Farben, wie in der Art der Beleuchtung entschieden 
an_ Pieter de Hoogh. Die Gesammtstimmung ist hier irvärmer, als 
in seinen meisten Bildern, in denen ein kühler, im Fleisch röth- 
lioher Ton vorherrscht. Auch eine Köchin, welche Fische zurichtet
	        
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