Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

Epov. 
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1600 bis 
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pasto, nachsteht, so thut er es doch beiden in der geschmackvollen 
Anordnung und der Eleganz seiner Figuren gleich, und ist ihnen an 
Schönheitssinn sogar überlegen. Besonders versteht er es, den Reiz 
hübscher Kinder in vollem Maasse wiederzugeben. Gleich dem Terburg 
war er besonders als Portraitmaler im Kleinen beliebt, und die An- 
zahl der von ihm in dieser Art gemalten Portraite ist sehr gross. 
In seinen Genrebildern behandelte er ganz ähnliche Vorgänge, wie 
seine Vorbilder. In Gegenständen aus der Geschichte und der My- 
thologie war er nicht glücklicher als hfc-tsu. Die Bilder aus seiner 
früheren und mittleren Zeit sind in einem warmen, bald tieferen, 
bald helleren Ton gehalten. Seine grösstc Höhe erreichte er von 
dem Jahr 1664 bis 1668, worin er in jenem Ton seine umfang- 
reichsten und ansprechendsten Oompositionen ausführte. Später 
wird seine Färbung kühler, und geht allmiihlig in einen feinen 
Silberton über. Seine spätesten Bilder zeigen eine entschiedene 
Abnahme des Gefühls für Harmonie, sie sind kalt und öfter rosig 
im Fleisch, und von bunter Gesammtwirkung. Keine Gallerie kann 
sich für Caspar Netscher mit der Dresdener messen, welche treff- 
liche Bilder aus seinen verschiedensten Zeiten besitzt. Ein Bildniss, 
angeblich das des Künstlers, N0. 1:143 , mit 1664 bezeichnet, hat 
etwas Gemüthliches in der Auffassung, und ist mit grosser Zartheit 
in einem hellen Goldton durchgeführt.  Ein TIGIT begleitet den 
Gesang einer Dame mit der Laute, No.1446, bezeichnet 1665. Von 
grossem Reiz in der Oomposition, wie in der warmen und klaren 
Färbung und dem weichen Vortrag.  Eine Dame mit einem 
NVachtelhund, welcher die Zofe das Haar ordnet, N0. 1447, ist 
etwa aus derselben Zeit  Eine hübsche Dame in weissem Atlas 
am Klavier, welche den Gesang eines Herrn begleitet, N0. 1444, 
datirt 1668. Die geschmackvolle Composition, das feine Gefühl in 
den Köpfen, der satte Goldton, die gleichmässig tleissige Durch- 
führung, der für ihn ungewöhnliche Umfang von 2 Fuss 11,12 Zoll 
Höhe, und 1 Fuss 71,5 Zoll Breite, machen dieses zum Hauptbilde 
des Meisters.  Diesem steht in der Zeit eine Dame, welche sich 
das Haar ordnen lässt und ein kleines, die Zunge ausstreckendes 
Mädchen vor dem Spiegel, im Museum zu Amsterdam, N0. 2251 
mit 1669 bezeichnet, in der Zeit nahe,__ aber im Kunstwerth ob- 
wohl schön, doch weit nach. Das frühste mir von ihm bekannte 
Bild im Silberton ist das höchst. elegante Portrait der Frau von 
Montespan in Dresden, N0. 1447, vom Jahr 1670. Das noch
	        
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