Epoche von 1600 bis 1690.
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unter ihm stehen. In der Gallerie zu Schleisheim befinden sich
von ihm die drei Männer im feurigen Ofen und die Auferweckung
des Lazarus.
Leonhard Bramer, geboren zu Delft, 1 ist unter den Nach-
folgern des Rembrandt einer der widerstrebendsten und zeigt uns
seine-Kunstweise in völliger Ausartung. Er ist kalt im Gefühl,
kalt in der Farbe, dunkel und schwer in den breiten Schatten-
massen, mager und flüchtig im Vortrage. Es mag daher genügen,
die drei, in der Gallerie zu Dresden befindlichen Bilder, den im
Tempel betenden Salomo, No. 1067, die vor Salomo knieende
Königin von Saba, No.1063, und die Ilerspottung Christi, No.1069,
anzuführens
Von den folgenden Schülern und Nachfolgern ist mir kein Bild
aus eigner Anschauung bekannt.
Jacob Levegne, der 1624 geboren, 1674 gestorben,
Adriaen Verdoel, geboren 1620, gestorben 1681,
Heyman Dullaert, geboren zu Rotterdam 1636, gestor-
ben 1684.
Die folgenden beiden Maler wurden zwar in ihrer ganzen Kunst-
weise sehr stark von Rembrandt beeinflusst, hielten sich indcss
doch in einer gewissen Unabhängigkeit von ihm.
Jan Livensz, geboren zu Leyden 1607, gestorben 1663, war
Rembrandts Mitschüler bei Pieter Lastman und blieb auch mit ihm
später in einem freundschaftlichen Verhältniss. Er ging im Jahr
1630 nach England, wo er während eines dreijährigen Aufenthalts
die ganze königl. Familie malte. Nach seiner Rückkunft liess er
sich in Antwerpen nieder. In der Behandlung heiliger Gegenstände
ist er durchaus genreartig. Der Sinn für Schönheit der Form geht
"ihm fast noch mehr ab, als Rembrandt, dem er aber besonders in
Tiefe des Gefühls, in Kraft und Wärme, sowie in Harmonie der
Färbung nachsteht. Dagegen ist er ein sicherer Zeichner, und seine
Portraite nähern sich in der Art der Beleuchtung, wie in der ganzen
Auffassung, mehr der Weise des van Dyck. In der Behandlung
zeigt er eine ungemeine Meisterschaft. Seine Bilder kommen in
öffentlichen Gallerien selten vor. Das bedeutendste, mir von ihm
bekannte Werk, ist Isaak, welcher den Jakob segnet, im Museum
zu Berlin, N0. 807. In dem, in einem stattlichen, holländischen
Angeblich 15x96,
doch nach meiner (Yeberzeugung sicher später.