Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

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Buch. 
Kapitel. 
Wärme des Tons, so dass er stellenweise in das Flaue verfällt, und 
minder geistreich im Vortrag. Zwei vorzügliche Landschaften von 
ihm befinden sich, No. 353 und 354, unter dem Namen Rembrandt 
in der Gallerie zu Cassel, sind indess mit R. R., der Chiffre von 
"Rolandt Rogmau, bezeichnet. 1 Er hat auch zufolge Bartsch 33 Blätter 
mit einer flüchtigen und öfter selbst nachlässigcn Hand radirt. 
Jan Victor. Von diesem Künstler ist nichts bekannt, doch 
seine Bilder beweisen, dass er sich nach Rembrandt gebildet hat. 
In der That hat er sich mit vielem Talent dessen ganze Kunstfoim 
angeeignet, welche indess bei ihm in jedem" Betracht in abge- 
schwächter Form erscheint. Er führte sowohl, ganz in der Auf- 
fassung des Rembrandt, Gegenstände der heiligen Geschichte, als 
aus dem gewöhnlichen Leben, so wie Portraite mit vielem Fleisse aus. 
Die Bilder aus seiner früheren Zeit kommen dem Rembrandt in 
Kraft und Klarheit der Farbe nahe. Solcher Art ist ein Isaak, 
welcher dem Jakob den Segen der Erstgeburt ertheilt, im Louvre, 
No..168, sein Joseph, welcher dem Bäcker und dem Mundschenk 
die Träume auslegt, vom Jahr 1648, im Museum zu Amsterdam, 
N0. 343, und sein, mit dem Namen und 1651 bezeichnetes, Bild 
des, dem entschwebenden Engel denkenden, Tobias, in der Gal- 
lerie zu München, No. 939. Etwas später werden seine Farben 
mehr gebrochen, wie in seinem Tobias, welcher seinem Sohn vor 
seiner Abreise Lehren ertheilt, in der Bridgewater Gallerie. 
Endlich verfällt er in einen fahlen und schwachen Gesammtton. 
Beispiele hiefiir sind seine Bilder der Findung Mose und der Ent- 
deckung des Bechers im Kornsack des Benjamin in der Gallerie zu 
Dresden, N0. 1457 und 1458. Von seinen Genrebildern ist das 
beste, mir bekannte, Bild, ein Markt von sonniger Klarheit in der 
Sammlung Six in Amsterdam. 
D. D. Sandvoord. Dieser Meister zeichnete sich besonders 
als Portraitmaler aus. Ein Beispiel hiefiir gewährt ein Regenten- 
stück von vier Frauen, welches mit dem, wie vorstehend geschrie- 
benen, Namen und 1638 im Werkhuys zu Amsterdam vorhanden 
ist. Die Köpfe sind von grosser Wahrheit, der warm gelbe Ton 
indess etwas schwer. In historischen Bildern istVer geringer, so in 
seinem Christus mit den Jüngern zu Emaus vom Jahr 1633, im 
 
1 Noch John Smith giebt dieselben unter No. 606 und G07 in seinem Kataloge 
der Werke des Rembrandt, für diesen Meister, indess hat schon Koloff in seinem 
oben angeführten Aufsatz über Rembrandt den richtigen Maler erkannt. 
	        
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