Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

Epoche von. 
1600 
bis 
l69O. 
115 
im lmpasto weit nach. Ein Mann mit einer Hellebarde in der 
Gallerie zu Dresden, N0. 1504, ist sehr lebendig und von klarer 
und naturwahrer Farbe, ein Bildniss Peter des Grossen im Museum 
zu Amsterdam, 1570.92, ist mehr im Ton seines Meisters gehalten, 
doch darin schwerer und auch etwas leer in den Formen. 
Philipp de Koningh, geboren 1619, gestorben 1689, hat 
nur Landschaften gemalt, deren Mehrzahl, nach dem Vorbild Rem- 
brandts, weite Ansichten über das flache Holland darstellen. Durch 
eine überraschende Naturwahrheit, zu der sich das eigenthümliche 
Gefühl der Ferne gesellt, durch eine meisterhafte Zeichnung, warme 
und meist klare Färbung, und eine geistreiche und doch iieissige 
Ausführung von treiflichem Impasto, sind dieselben sehr an- 
ziehend. Gelegentlich haben indess seine Bäume im Vorgrunde 
unwahre Formen und eine schwefelgelbe Farbe, ausnahmsweise ist 
auch der Gesammtton schwer. Gegen Rembrandt gehalten hat der 
Vortrag etwas Spitzes. Die Figuren in seinen Landschaften sind 
meist von Lingelbach ausgeführt. Von seinen seltnen Bildern 
kenne ich in öffentlichen "Gallerien nur eine solche Fernsicht im 
Museum zu Amsterdam, No.'171, mit Thieren von Dirk van 
Bergen, welche zwar in Ferne von seltner Kraft und Klarheit ist, 
im Vorgrunde indess an obigen Fehlern leidet. Ferner in der 
Gallerie Aremberg zu Brüssel eine grosse Landschaft, welche 
in dem Ton des Himmels und des Wassers, in der Kraft der 
Wirkung, im Fleiss der Ausführung zu seinen Hauptwerken ge- 
hört. Eine andere, kleinere, im Museum des Haags, N0. 84, 
mit einer treiflichen Staffage von Jan Lingelbach, von ungemeincr 
Wärme und Kraft, endlich eine, von seltner Meisterschaft und 
Schönheit, zu Florenz in der Gallerie der Uffizien, aber dort 
dem Rembrandt beigemessen. Seine Hauptbilder befinden sich in 
Privatsammlungen in England, eine der allervorzüglichsten in der 
von Sir Robert Peel. 1 
Rolandt Rogman. Obwohl schon 1597, mithin viel früher 
als Rembrandt, geboren, hat er sich ihm doch in der ganzen 
Auffassung, wie in der Färbung seiner Landschaften nahe ange- 
schlossen, und ihn, da er noch 1685 am Leben war, lange über- 
lebt. Seine jetzt seltnen Bilder werden häufig selbst von Kundiger: 
für Rembrandt gehalten. Er ist indess minder gleichförmig in der 
Treasures Th. 
411.
	        
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