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Buch
Kapitel.
gänzt. Andere, in denen es ihm um die malerische NVirkung zu
thun gewesen, kommen dagegen darin seinen Bildern nahe. In
Deutschland dürfte die Sammlung des Erzherzogs Albrecht in Wien
und die Sammlung der Kupferstiche in Dresden die grösste An-
zahl derselben besitzen.
Noch weniger kann es mir einfallen, hier von der grossen
Zahl seiner Radirungen im Einzelnen zu handeln! Wohl aber liegt
es mir ob, zur Vervollständigung seiner künstlerischen Eigenthüm-
lichkeit, auszusprechen, wie er die Technik derselben in einer
Weise auszubilden gewusst, dass sie, dem ihm so tief innewohnen-
den, Bestreben auf die Wirkung des Helldunkels in einer Weise
gedient hat, wie dieses weder vor, noch nach ihm, einem anderen
Künstler gelungen ist. Wenn man die Schwierigkeit der Technik
und den. Umstand bedenkt, dass ihm zur Hervorbringung dieser
zauberischen WVirkungen nur Schwarz und Weiss zu Gebote stan-
den, so muss man gestehen, dass er in diesem Fache selbst noch
mehr, als in seinen Malereien, als einzig und als ein Wunder in
der Kunst erscheint. Hiezu kommt, dass er von Seiten der Com-
position nirgend sich so gross gezeigt, als in verschiedenen dieser
Blätter, von denen ich hier nur als Beispiele, die Verkündigung der
Hirten, N0. 48, seine grosse Erweckung des Lazarus, N0. 77
(Fig. 54), seinen Christus, welcher die Kranken heilt, No. 78, das
sogenannte Hundertguldenblatt, und seinen Ecce homo, N0. 82,
anführen will. Von der reichen Folge trefflichci- Bildnisse kann
ich mir nicht versagen, wenigstens den Advokaten Tolling, N0. 281,
den Ephraim Bonus, N0. 275, und den Bürgermeister Six, N0. 282,
von den Landschaften seine Mühle, No. 280, und die drei Bäume
N0. 209, anzuführen.
Fünftes
Kapitel.
Schüler
Rembrandt.
und Nachfolger von
Ganz abgesehen von der grossen- Anzahl von eigentlichen
Schülern und Nachahmern, unter denen sich, obwohl keiner den
1 S. darüber Claussin, Catalogue raisonnö des estampes _de Rembrandt.
Hierauf beziehen sich die im Verfolg angegebenen Nummern der emzolnen Blätter.