Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 2)

Epoche von 1600 bis 1690.  
eine mit dem Jahr 1610 bezeichnet ist,1 und ein kleineres. mit drei 
Portraiten. Die Auffassung der Köpfe ist lebendig, doch etwas 
derb, die Färbung klar, doch öfter etwas zu roth, die Behandlung 
von grosser Sicherheit. 
Zunächst ist hier A. Lion_ su erwähnen, von welchem sich ein, 
mit diesem Namen undälääS bezeichnetes, Bild mit den sehr 
lebendig aufgefassten und in einer warmen Farbe sehr tüchtig aus- 
geführten Bildnissen von 25 Schützen im neuen Rathhause zu 
Amsterdam befindet, N0. 36. Ihm schliesst sich nahe der etwa 
von 1625-1660 blühende Theodoor de Keyser an, von dem 
ein grosses, mit 1633 bezeichnetes Schützenstüek, ebenfalls im 
neuen Rathhause, N0. 38, vorhanden ist. Obwohl hier die An- 
ordnung ziemlich kunstlos, auch die Gesammtwirkung etwas bunt, 
so spricht dasselbe doch durch die grosse Wahrheit und Lebendig- 
keit der, in einem hellröthlichen Llokalton, mit gelblichen Lichtern, 
und grünlichen Halbschatten iieissig ausgeführtenKöpfe ungemein 
an. In seiner späteren Zeit hat dieser Meister offenbar einen höchst 
günstigen Einfluss des Rembrandt, von dem ich zunächst handeln 
werde, erfahren. Seine, in der Regel in einem kleinen Maassstab 
gehaltenen, Bilder aus" dieser Zeit stehen auf der vollen Kunsthöhe 
der Schule. Die Anordnung ist bequem, die Köpfeusind höchst 
lebendig, die Harmonie fein abgewogen, die Färbung warm und 
klar, in der NVeise der helleren Bilder von Rembrandt, der Vortrag 
sehr frei und geistreich. Von dieser "Art sind: ein mit 1650 be- 
zeichnetes Bild der Pinakothek, N0. 418, Oabinette, welches einen 
jungen Geschäftsführer darstellt, der seiner Herrin, einer alten 
Frau, Rechnung ablegt." Eine Versammlung der Bürgermeister von 
Amsterdam gelegentlich der Ankunft der Königin Maria von Me- 
dieis, N0. 76, und das Bildniss einer Magistratsperson in ganzer 
Figur, N0. 75, beide in der Gallerie des Haags. Zu derselben 
Gruppe gehört endlich der 1608 geborene, 1641 gestorbene Jacob 
Baker. Das, an derselben Stelle, N0. 34, von ihm befindliche, 
Schützenstück, von erstaunlichem Umfang, zeigt ein grösßereg Ge. 
schick in der Anordnung, eine klarere und, in den treiflichen 
Köpfen, mannigfaltiger individualisirte Färbung, als das grOBSe 
Bild des vorigen Meisters. Von einzelnen Bildnissen kommt das 
einer Frau in der Gallerie zu Dresden, N0. 1176, an Kraft und 
m 
Burgen 
Musäes de 1a Hollande 
196.
	        
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