Byzantiniselm-romanische Epoche.
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den Aposteln u. s. w., auch (glückliche, aus dem Leben genommene
Züge, so bei der Verkündigung der Hirten, und einer Reitersehlacht,
endlich in den Initialen auch scherzhafte Vorstellungen vor. 1
Würdig sehliesst sich diesem in der Kunst ein, einen grossen
Theil der Vulgata enthaltendes Manuscript in derselben Bibliothek
(Mss. latins. N0. 116) an, welches, obwohl ungleich niinder reich,
für die Kimststufe in den Niederlanden in dieser Epoche ein höchst
günstiges Zeugniss ablegt.
Leider hat sich meines Wissens aus dieser Zeit weder von
Wandmalereien, noch von Staifeleibilclern irgend etwas in den
Niederlanden erhalten, was um so mehr, besonders in Betreff der
Stadt Blastrieht zu beklagen ist, als nach der schon oben ange-
führten Stelle aus dem Paroival des Wolfram von Eschenbach die
Maler daselbst in dieser Epoche eines besonderen Rufs genossen.
1 Vergl. Kunstwerke und Künstler in Paris. S. 311. Irre geführt durch Minia-
turen eines Italieners aus dem 14. Jahrhundert in dem hinteren Theil des Manu-
scripts und bei dem lvon 1200-1300 gleichfalls in Italien vorhandenen byzantini-
schen Einfluss, habe ich dieses Manuscript dort als italienisch beschrieben.