-romanische Epoche.
Byzantinisch
33
Rückseite die Kreuzigung, in der Kirche zu Heilsbronn, etwa um
1250 fallen. Die künstlerische Ausbildung ist gering. 1
Bei der Seltenheit von Denkmälern von grösserem Umfang in
dieser Epoche erwähne ich noch Einiges von den der Malerei ver-
wandtenKunstzweigen der Teppichwirkerei und Stickerei. Beide
fanden in den Teppichen für die Wände der Kirchen, die Fuss-
böden, für die Altäre, die Kirchenstühle, wie für die Gewänder
der Bischöfe und Priester, ein unermessliches Feld zu ihrem An-
bau. 2 Unter diesen hebt Kugler die mir aus eigner Anschauung
nicht bekannten, im Ziter zu Quedlinburg, wegen ihrer Kunst-
schönheit hervor.3 Sie sind von der Aebtissin Agnes (um 1200)
mit ihren Jungfrauen zum Schmuck der Chorwände jener Kirche
gewebt worden und enthalten Darstellungen allegorischen Inhalts,
nämlich die Hochzeit des Merkur mit der Philologie nach Marcianus
Capella. Sie sind von verschiedenem Werth. „Einige enthalten
in einzelnen Figuren die Andeutungen von einer solchen Schön-
heit der Form, von solchem Ebenmass der Glieder, von so wür-
diger, so kunstverständig geordneter Gewandung, dass wir hier in
der That eine ihrer Vollendung sich annähernde Kunst zu sehen
glaubenft
Wiewohl die Emailmalerei, welche an den Reliquarien, Kir-
chenleuchtern, Rauchfässern u. vielfache Anwendung fand, bei
der Schwierigkeit ihrer Technik. in dieser Epoche als Ausdrucks-
weise der Kunst hinter den obigen Gattungen zurückbleiben musste,
und keine neuen Momente für den Kreis der Darstellungen gewährt,
erscheint es doch als angemessen zu erwähnen, dass sie nach den
neuesten Forschungen in Deutschland und zwar vielfach ebenfalls nach
byzantinischen Vorbildern zur Ausübung gekommen ist. In den Or-
namenten zeigt sie indess die schöne und eigenthümliche Ausbil-
dung des romanischen Styls.
Noch weniger spielt in dieser Epoche die Glasmalerei 4 eine
selbstständige Rolle. Von den ersten Anfängen der Anwendung
farbiger Gläser in den Kirchenfenstern, welche bis in das 10. Jahr-
1 S. Kunstwerke und Künstler in Deutschland. I. S. 310 und Hotho, die Maler-
schule Huberts van Eyck. Th. I. S. 162 f. 2 Ueber letztere verweise ich auf die"
Arbeiten des Caplan Bock. 3 S. das Handbuch der Malerei. 2. Ausgabe. Bd. I.
S. 171. 4 S. über dieselbe M. A. Gessert, die Geschichte der Glasmalerei etc.
1839. 8. Fiorillo, Geschichte der Malerei. I. S. 197 f. Emeric David, Histoire de
a peinture S. 79 ff.
Waagen, Handb. d. Malerei. I. 3