Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 1)

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Buch. 
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byzantinischcr Vorbilder. Noch freier spricht sich das deutsche Ele- 
ment in den auf die Monate bezüglichen Vorstellungen des Kalenders 
aus. In dem hier gegebenen Beispiel gewährt das Heilige zugleich 
einen Beleg für den byzantinischen Einfluss (Fig. 2). In den Brust- 
bildern des Landgrafen und seiner Gemahlin Sophie, wovon hier 
eine Abbildung (Fig. 3) zeigt sich endlich ein leiser Anklang von 
Individualität. Auch die Initialen, besonders das grosse B, sind 
von schöner Erfindung und reicher und prachtvoller Ausführung. 
 
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Bildnisse des Landgrafen und seiner Gemahlin aus 
derselben Ilandschrift. 
Ein Beispiel hievon gewährt das beifolgende S (Fig. 4). Jene fast 
nur zeichnende, nur bisweilen flüchtig illuminiuenrle, vom byzantini- 
schen Einfluss mehr unabhängige Weise ist besonders im oberen Baiem 
zur Ausübung gelangt, wie verschiedene mit dergleichen geschmückte 
Manuseripte beweisen. Dahin gehört das in der Bibliothek zu Ber- 
lin befindliche des deutschen Gedichts vom Leben der Maria von 
Werenher, Diaconus des Klosters von Tegernsee im Jahr 1173 ver- 
fasst. Mit Recht rühmt Kugler' in diesen Zeichnungen sowohl die 
stille Anmuth und Naivetät in manchen Vorstellungen ruhiger Zu- 
stände, wie z. B. eine Gruppe der Seeligen, als das Ergreifende der 
Motive in der Darstellung sehr leidenschaftlicher und bewegter Ge- 
genstände, wie in einer Gmppe der Verdammten, oder der über den 
iii-i 
1 S. die Doctor-Dissertation 
„De Wverinhero etc. 
Berlin 1831."
	        
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