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Kapitel.
Zeichnungen gemachte Holzschnitte indess noch ein sehr vollstän-
diges Zeugniss ab. 1 "r"
Christoph Maurer, im Jahr 1558 zu Zürich geboren, 1614
gestorben, war ein Schüler des Tobias Stimmer, und schliesst sich
diesem in seiner Kunst enge an. Auch er ist nur durch eine mäs-
sige Zahl von Blättern, theils eigne Radirungen, theils nach seinen-
Zeichnungen ausgeführten Holzschnitten, welche jetzt sehr selten
geworden, bekannt. 2
Hans Bock, welcher in und am Rathhause zu Basel weit-
läuftige, theilweise noch vorhandene Frescomalereien, ausfiihrte, ist
zwar ebenfalls sehr manierirt, doch von einer grossen Energie, wie
sein Bild der Allegorie der Verläumdung nach der Erfindung des.
Apelles in jeneni Rathhause beweist.
Wenn die vier letzten Maler vorzugsweise ihre Beschäftigung
in bedeutenden Städten fanden, so erfreuten sich die vier folgenden
vornehmlich der Gunst des Kaisers Rudolph II. und der Herzogei
von Baiern, und arbeiteten an den Höfen dieser FiirstenÄ
Hans von Achen, 1552 zu Köln geboren, wo er die Schule-
des Malers Jerrigh besuchte, fand nach seiner Rückkehr aus Ita-
lien zuvördcrst an dem zweiten, später an dem ersten dieser Höfe
Beschäftigung und starb zu Prag 1615. Am besten sind die Bilder
von ihm, worin man das Studium des Tintorett erkennt, wie seine
Bathseba im Bade in der Gallerie zu Wien, am widerstrebendsten
solche, worin er seinem Freunde, dem Bartholomäus Spranger, als
Vorbild folgte, wie in seinem Bacchus mit der Venus und Jupiter
und Antiope in derselben Gallerie. Bilder kirchlichen Inhalts von
ihm befinden sich in der Frauen- und in der J esuitenkirohe in Miinch en.
Der in der Schweiz, wahrscheinlich zu Bern, geborene Joseph
Heinz, ist nach dem van Mander ein Schüler des Hans von Achen
und gehörte zu den Lieblingsmalern Kaiser Rudolph -1I. Er starb
in Prag 1609. Er ist gelegentlich in seinen Bildern von einer- kal-
ten Ueppigkeit, so in seinem, Venus und Adonis, in der Gallerie zu
Wien, doch nicht ohne Gefühl für zierliche Formen, wie in dem
Bilde Diana und Actaeon ebenda. Die Färbung ist bunt und un-
wahr, der Vortrag mit vieler Meisterschaft verschmolzen. Am
widrigsten sind seine Bilder christlichen Inhalts, so sein Christus am
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