Epoche von 1530 bis 1600.
327
uung schwachen, in der Ausführung harten, Bildnissen schliesst er
sich in der ganzen Kunstform noch der altdeutschen Schule an.
Auch die Weise wie Quentin Massys, Vürgänge aus dem ge-
wöhnlichen Leben darzustellen, fand, wenn schon sehr vereinzelt,
in Deutschland Nachfolge. So blühte in Basel der Maler Maxi-
min, welcher mit vielem Humor und grosser Lebendigkeit, Geld-
wechsler und Aehnliches malte. Ein gutes Bild dieser Art beündet
sich in der Pinakothek zu München, N0. 44.
Eine etwas spätere Generation giebt sich ungleich mehr jener
verkehrten Nachahmung italienischer Kunst hin, und erst in ihren
Hervorbringungen erscheint diese Richtung in ihrer völligen Ausar-
tung. Besonders manierirt und geschmacklos zeigen sie sich in dem
ganzen Gebiete der idealischen Kunst, als der Mythologie, der Alle-
gorie, der heiligen Geschichte, zumal wo nackte Figuren eine
Hauptrolle spielen. Um etwas erträglicher, jedoch minder wahr
und ileissig, als die gleichzeitigen Niederländer, sind sie in solchen
Gegenständen , welche dem Gebiete des Realismus angehören, als
in Vorgängen aus ihrer Zeitgeschiehte, oder aus dem gemeinen
Leben, in Bildnissen und in Landschaften. Die namhaftesten unter
diesen Malern sind folgende.
Tobias Stimmer, geboren zu Schaffhausen 1534. Nach der
damals in Deutschland üblichen Sitte schmückte er viele Fagaden
von Häusern in seiner Vaterstadt, in Strassburg und Frankfurt mit
Frescomalereien aus. Von diesen hat sich indess nichts mehr er-
halten. Auch seine Oelgemälde kommen sehr selten vor. Die
Bildnisse eines Herrn von Schwyz, Bannerherrn von Zürich und
seiner Frau, in der Sammlung des Herrn Karl Waagen in München,
zeigen eine wahre Auffassung, gute Zeichnung und ein tüchtiges
Machwerk. Seine ganze Kunstweise lernt man aus mehreren hun-
derten nach seinen Zeichnungen ausgeführter Holzschnitte kennen. 1
Er ist zu Strassburg in seinen besten Jahren gestorben.
.10, st Amman, im Jahr 1589 zu Zürich geboren, kam schon
im Jahr 1559 nach Nürnberg und starb d_aselbs_t_1591. Von seinen
Bildern inwÖel und auf Glas scheint sich nichts erhalten zu haben.
vdiwäiäiiß?" erstaunlichen Kunstthätigkeit verschiedene von
ihm ausgeführte Kupferstiche und eine grosse Zahl nach seinen
1 Burtsch im angeführten Werk Th.
830.