Epoche von 1530 bis 1600.
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nnwahr und manierirt. Dagegen haben sie das Verdienst einer
grossen Kraftund Klarheit der Farbe, und eines meisterlichen Mach-
werks. Sie kommen in den Gallerien sehr selten vor, und die von
die einzige, welche fünf, und Näärmsäiumtlich bezeichnete,
von ihm aufweisen kann. Eins, mit einer, im wiithendsten Sturm
seheiternden, Galeere, ist zwaÜrühUchst poetisch" in-der Erfindung,
säen sehr manierirt und willkührlich in den Formen. Ein ende--
res, eine Seeküste bei herannahendem Gewitter, ist inder Beleuch-
tung gleichfalls sehr poetisch, und von ungemeiner Klarheit, doch
ist die Bewegung der Wellen zu sehr parallel gehalten. Das Ge-
genstück von diesem, mit einerrralten Denkmal am Ufer, leidet, bei
übrigen Verdiensten, an der zu willkührlichen Form der Wolken.
Zwei andere Gegenstücke, von 1645 datirt, eine von Türken be-
stürmte, venezianische Vestung mit einer springenden Mine, und
ein befestigter Seehaven zeigen indess, bei ausserordentlicher Klar-
heit, eine feinere Ausbildung.
Jallägäters, geb. zu Antwerpen 1625, gest. 1677, ein Bruder
des vorigen, malte ebenfalls , und zwar mit gutem Erfolg, ähnliche
Gegenstände. Ein unter seinem Namen in der Pinakothek zu Mün-
cuhen befindliches Bild eines heftigen Seesturms mit, an einem Fels-
gebirge, scheiternden Schiffen, ist schön componirt und beleuchtet.
Die zu braunen Felsen und das Durchwaehsen der braunen Unter-
tuschung im Wasser thun indess derWahrheit und derHaltung Eintrag.
Verhältnissmässig sehr früh gelangte die Architekturmalerei als
ein besonderer Zweig zur Ausbildung. Der, lövädlvrzukfLeeuwarden
geborene, Jan Freilämangde. Yriesw welcher ein wissenschaft-
liches StudiumQdETWerke des Vitruv und des Serlio machte, legte
sich mit ungemeinem Erfolg auf diese Art der Malerei, indess doch
in der Weise, dass sich, wievwir dieses schon bei anderen Gattun-
gen gesehen, in den Vor-gründen seiner Bilder Figuren befinden,
welche scheinbarzden eigentlichen Gegenstand derselben ausmachen,
wädhrdenrl doch das Hauptgewicht auf die reichen, architektonischen
RäTmTßlikeiten gelegt ist, in denen nicht allein die Gesetze der
Linien-, sondern auch der Luftperspective mit vielem Erfolg beob-
80117793 sind, und welche sich überdem durch einen feinen und klä-
ren, meist kühlen Ton auszeichnen. Das mir von ihm bekannte
Hauptwerk sind "eine Reihe von Bildern in der schönen Sommer-
rathsstube des Rathhauses {L D anzi g, in denen allerdings die Fi-
guren in dem manierirten Gesclimpäbke seiner Zeit befangen sind.