Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 1)

Epoche von 1530 bis 1500. 
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von Exeter zu Burleighhouse, das von Taylor, eines Hofbeamten 
Karls I., und sein eignes Bildniss zu Longfordcastle, dem Sitz des 
Lord Radnor. Auch er malte gelegentlich recht hübsche Bildnisse 
in kleinem Maassstabe. Ein Beispiel dieser Art ist das Bild mit 
Karl I. und Personen seines Hofes im Greenpark, in der Sammlung 
der Königin in Buckingham Palace. 
Auch die Malerei von Thieren wurde von dieser spätesten Ge- 
neration zu eine? bresonderenlwGabttung ausgebildet, indess doch in 
der Weise, dass irgend ein biblischer Gegenstand  am häufigsten 
Adam und Eva imHPäraIiieSeQAWden Namen des Bildes hergeben 
musste, wenn schon die Thiere bei Weitem die Hauptsache-sind. 
Der namhafteste Meister in dieser Richtung ist der, 1576 zu Cour- 
tray geborene, 1639 gestorbene, Roelant Savery. Seine Bilder, 
in denen ein sehr brauner Ton verwaltet, sind häufig mit Thieren 
zu sehr jiberladen, die einzelnen indess, meist mit grosser Natur- 
Wahrheit, ileissig ausgeführt. Eins seiner. Hauptwerke ist das Para- 
divesvim Museum zu Berlin (N0. 710). Manche Bilder von (ihm, 
welche wilde Felsengegenden, worin reissende Thiere hausen, dar- 
stellen, haben etwas Phantastisches. Ihm schliesst sich der schon 
als Genremaler betrachtete J an äreughel an. Seine Thierstücke 
verrathen in der Composition öfter den Einfluss vonRubens, "und 
übertreffen die des R. Savery an Klarheit und Wahrheit der Fär- 
bung. Gute Beispiele dieser Art gewähren die oben angegebenen 
Gallerien, so wie die des Louvre. Sein Hauptbild dieser Art ist 
indess, das Paradies in der Königlichen Gallerie im Haag, N0. 25, 
worin Rubens sehr schön Adam und Eva gemalt hat. Ihm folgte 
mit grüsserer Trockenheit und Härte, Ferdinand van Kessel. 
Nach den Nachrichten bei van Mander ist auch die Landschafts- 
malerei in dieser Epoche iieissig angebaut vrorden. Von den Künst- 
lern, welche er in diesem Fache rühmt, einem Franz Minne- 
broer, Jan de Hollander, Jaques Grimmer, Michael de 
Gast, Hendrick van Cleef, ist mir indess nie ein Bild zu Ge- 
sicht gekommen. Dagegen haben sich einige von Lucas Gassel 
erhalten, der vor und nach der Mitte des 16. Jahrhunderts blühte. 
Er setzte die phantastische Weise des Patinier durch Anbringen 
seltsamer Felsenformen, und eine übergrosse Zahl trefflich gemach- 
ter Einzelheiten fort. In der Färbung hat er indess etwas einför- 
mig Kühles. Eine Landschaft, mit Judas undThamar stafürt, in 
der Gallerie zu Wien trägt sein Monogramm und das Jahr 1548.
	        
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