Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 1)

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Buch. 
Kapitel 
 im Haag geboren, fand, wie van Sommer, 
vornehmlich in England den Schauplatz für seine künstlerische Thä- 
tigkeit. Im Jahr 1655 nahm ihn Karl I. gegen einen Gehalt von 
20 L. Sterling in seinen Dienst, 1 in welchem er, allem Ansehen 
nach, auch bis gegen das Jahr 1630 geblieben ist. Um diese Zeit 
scheint er England verlassen zu haben. In der Auffassung ist die- 
ser Maler von einer einfachen, schlichten Wahrheit, in der allge- 
meinen WVirkung von grosser Helligkeit, im Fleisch neigt er häufig 
zu einem feinen Silberton. Seine Ausführung in einem zart ver- 
schmolzenen Vortrag ist fleissig. Zwei Hauptwerke von ihm, welche 
Karl I. und Henriette Maria. in jungen Jahren, den Zwerg Sir 
Üeoifrey Hndson, verschiedene Hunde und einen Schimmel, Alles 
in Lebensgrösse, darstellen, befinden sich auf dem Sitz des Lord 
Galway. Serlby, in Notinghamshire, und in der Sammlung der Lady 
Dunmore zu Dunmore Park, unfern der Veste Sitirling, in Schott- 
land. Gelegentlich malte Mytens auch in sehr feiner Weise Bilder 
in kleinem Maassstabe. Zwei sehr hübsche Beispiele dieser Art, 
die Portraits Karls I. und seiner Gemahlin, mit architectonischen 
Hintergründen von dem älteren Steenwyck, besitzt unter der irrigen 
Bezeichnung des G. Coques, die Gallerie zu Dresden, N0. 965 
und 966. Ein anderes Bild, welches beide Herrscher mit einem ihrer 
Kinder auf einer Tafel darstellt, befindet sich in der Gallerie der 
Königin .v0n England in Buckingham-Palace. 
Ccrirelinse-Jansens (oder Janson) van Oeulen, geboren zu 
Amsterfam, im Jahriläuiä-O", ging im Jahr _1618 nach England, 2 
welches er erst im Jahr 1648 verliessß Er malte dort vorzugsweise 
für Karl I. Auch in Holland fuhr er fort bis zu seinem, im Jahr 
1666 zu Amsterdam erfolgten, Tode mit vielem Beifall Bildnisse zu 
malen. Er war ein Meister von sehrfeinem Naturgefühlkggähmaek- 
voll in der Auffassunhgvjwarm, fein und klar; in der Färbung, und 
zart iinzder verschmolzenen Ausführung. In Deutschland besitzt die 
Gallerie zu Dresden eingnänmiqhes und _ein weibliches Bildniss 
von vieler Feinheit, "et-all". gleich für ihn etwas schwach in der Fär- 
bung, vom Jahr 1615 , N0. 1150 und 1151. Unter den zahlreichen, 
von ihm in England zerstreuten Bildnissen, nenne ich nur das von 
Friedrich, Kurfürsten von der Pfalz, in der Gallerie von Hampton- 
court, das der Lady Dorothe Nevil in der Sammlung des Marquis 
1 Willpole S. 151.  P S. Burger, Musees de Ilollande Th. II. S. 225.  
3 Walpole S. 150.
	        
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