Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 1)

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Buch, 
Kapitel. 
hart, (IGQJFYQIIDQ llnduklaite Ion erinnert an die grossen Meister 
der venetianischen Schule. Zwei seiner vorzüglichsten Werke sind 
sein eignes und seiner Frauen Bildniss in Windsorcastle. Nicht 
minder schön ist indess auch" sein eignes Bildniss in der Sammlung 
des Lord Speneer zu Altorp. Oft werden seine Bilder irrig dem 
Holbein beigelegt. 
Ihm zunächst folgt Antonibs Moor, welcher im Jahr IQIS 
geboren, 1588 gestorben,lwilnmseinerrliugend die Schule des Jan 
Schooreel besuchte, später aber nach Italien ging. Nach seiner 
Rückkehr kam er, in Folge der Empfehlung des Kardjnalsßiran- 
jellheujnmdie DiensteKarlswvp, welcher ein so grosses Gefallen an 
seiner Kunstnfahd, dass er ihn nach kisrsabbgnü schickte, um dort 
das Bildniss der Braut seines..ßolules, Philipp Ilsslll mßlell- Später 
gingller, und ohne Zweifel auf längere Zeit, nach England, um 
das Bildniss der zweiten Gemahlin desselben Fürsten, Maria der 
Ksgiolischen, ausztifüh'ren.i' Nachmals brachte er wieder längere 
Zeit am Hofe Philipps zu liladrirl zu, und endlich wurde er in den 
Niederlanden "viel von dem Herzog von Alba beschäftigt. Ueberall 
erndtete er grossen__Beifall, ldhren {und Geld ein. In seinen, jetzt 
sehr seltenen, historischen Bildern ist er eine derwiderstrebendsten 
Erscheinungen der Nachahmung italienischer Kunstweise. In seinen 
Bildliisstsien-giehört er dagegen durch die höchst. wahre und geschmack- 
volle Auffassung, die gute Zeichnung, die meisterliche und lleissige 
Ausführung, die klare und treffliche Färbung, zu den besten Mei- 
stern seiner Zeit. Die Portraite seiner früheren und mittleren Zeit 
zeichnen sich indess durch die wärmere und kräftigere Färbung 
vor den späteren, blasseren und nicht mit derselben Sorgfalt durch- 
geführten, sehr vortheilhaft aus. Das frühste mir von ihm bekannte 
Bild, sind die mit seinen Namen und dem Jahr 1544 bezeichneten 
Portraite von zwei Domherrn von Utrecht, N0. 585 A. im Museum 
zu Berlin. Sie zeigen in der Auffassung noch viel Verwandtschaft 
zu seinem Meister Schooreel. Zu einer seltnen Wahrheit und Nai- 
vetitt gesellt sich  eine ebenso Warme als 
kläre Färbung. Der Vortrag mit kurzen und feinen Strichenist 
sehrmeigenthümlich. Keine Gallerie ist indess lehrreioher für diesen 
Meister, als die zu Wien. Ich nenne hier nur für seine frühere 
Zeit das edelitufgefasste, Hebenfalls in feinem klaren, röthlichen 
1 Seine Geburt wird auch 1512, 
angegeben. 
sein Tod 1575
	        
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