Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 1)

Epoche von 1530 bis 1600. 
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mässig gezeichneten Figuren haben indess etwas Elegantes. Die 
Auäqüng ist  fleissig. Die besten mir von-ihm bekannten 
Bilder befinden sich in der Gallerie zu Wien. Ebenso von seinen, 
in derselben Weise, nur schwächer, arbeitenden Brüdern Friedrich 
und Martin van Valkenburg. 
Sebastian Vranck, geboren um 1573, ist einer dei-Mfrühgten 
Maler, welcher Qäigsweise Vorgänge, aus dem Kriege, Reiterge- 
fechte, Plünderungen u. dgl., mit sehLwahi-en und ergreifenden 
Motivernin einem braunrothen, etwas schweren Ton, ziemlich breit, 
aber doch wiieissig ausführte. Ein vorzügliches Bild dieser Art von 
ilrmßbefindetäsich in der Gallerie zu Wien. 
Einer der ausgezeichnetsten Genremaler aus der letzten Gene- 
ration dieser Epoche ist der 1581 zu Antwerpen geborene, 1642 
gestorbene, Fr a_ns_Fran cken der jüngere. Zu einer glücklichen 
EifindungSgabe kommt bei ihm vielgGefühl_ für Anmuth der Bewe- 
gung, eine sehr tüchtige Zeichnung, eine gute Gesammthaltung und 
eine geistreiche Pinselführung. Nur im Tlqn___der_ Farbe ist er meist 
etwasschwer. Er staftirte_ häufig die Architekturbilder des älteren 
Peter Neefs, des Bartholomäus van Bassen, des Josse denMomper, 
in sehr glücklicher Weise. Eins seiner merkwürdigsten und aus- 
gezeichnetsten NVerke ist sein Hexensabath vom Jahr 1607 in der 
Gallerie zu Wien, vielleicht diedaiisiührlichste Vorstellung, welche 
uns von dieser Welt einer so furchtbaren Einbildung, aufbehalten 
worden ist. In seinen grösseren historischen Bildern, deren das 
Museum zu Antwerpen einige besitzt, ist er minder glücklich. 
Bei weitem die meiste Befriedigung in dieser Epoche. gewähren 
in den "Niederlanden die Portrgitrnaler. 
Der älteste von diesen ist Joagsuvan Oleve aus Antwerpen, 
von dessen Geburts- und Todesjahrdzwar nichts Bestimmtes bekannt 
ist, welcher aber etwa von 1530-1550 geblüht haben muss. Er 
soll nach Vasari in Spanien gewesen sein und auch am Hofe von 
Frankreich viel Bildnisse gemalt haben. Jedenfalls steht es fest, 
dass er eine Zeitlang in England gearbeitet hat. Hier soll er über 
den grossen" Erfolg, welchen Antonis Moor mit seinen Bildnissen 
fand, den Verstand verloren haben. Die wenigen, von ihm jetzt 
noch nachweisbaren Bilder rechtfertigen indessdiirchaus den grgssen 
Ruf, den er zu seiner Zeit genoss. Er steht in seiner Kunstform 
Zwischen Hßlbßill und Antonis Moor mitten inne. Die wohlgereich- 
neten Formen haben eine gewisse Bestimmtheit und sind dochdhicht
	        
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