Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 1)

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Buch 
Kapitel. 
TamtrryysßriölßlislieirAlrünslunsßsebe,.und grosser ßleistersßhaft 
  dem es indess in den Köpfen an 
Beseelung, in den Motiven an Anmuth, in der Zeichnung an __Ver- 
ständniss fehlte, so dass'er in der ililoiiiiiieugebung in starke Ueber- 
treiblungen verfiel. Seine historiieän Bilder sind daher sehr vgijter- 
strebend. Nur in seinen Bildnisseu spricht er an, indem er darin 
seiner niederländischen Natur treu bleibt. Von seinen früheren 
Bildern ist die 1547 bezeichnete, sehr Warm kolorirte Darstellung 
deäjlllililg, welcher Venus und Mars, von seinem Netze umstrickt, 
den übrigeriiäütternzeigt, im Museum zu Berlin (N0. 698), eben- 
sosehr ein Beweis Seiner früh erlangten ltleisterschaft, als, in der 
Gesärrnaeklosigkeit düllnßfämßbffäitioii, in der Gleichgültigkeit der 
Kiipfefdass seine Kunstweise schon damals in ihrer ganzen Widrig- 
keit Hausgebildet war. Der Sturzgwderrkgefallenen Engel vom Jahr 
1554 im Museum zu Antwerpen (No. lßl), welches für sein 
'Haiiifvutwerk gilt, ist allerdinxgsnmit vieler Kühnheit cornponirt und 
meisterlich gemalt, doch sehr geschmacklos in den Tliierköpfen der 
Txeufel, hart in den Umrissen und bunt in denFarben. Mehr zu 
seinen Gunsten erscheint der Künstler ebenda in einer Anbetung 
der Hirten (N0. 162). Die Köpfe sind, hier, lebendiger und wrahrer 
alsMtnt-aist. Auch verdient das gut gehaltene Vljielldnnkel hervorge- 
hoben zu werden. NtIIVMHQIIlEIl imüääsiäiäid sind von kaltem Fleisch- 
ton. Durch die Wahrheit der Köpfe spricht am meisten der hei- 
lige Lucas ebenda (N0. 163) an. Der Heilige ist nämlich das Bild- 
ni alers Rykaert-Aertsz, das desßarbenreibers, sein eignes. 
In der Weisä-wiehisichihier'"der Oclisehbreitnmacht, zeigt sich in- 
dess wieder die GeschrnacklosigmÄit des Meisters.  
Unter den zahlreichen bschülern des Frans Floris nimmt lüf- 
ti_n delgs die erste Stelle ein. Dieser, 1531 zu Antwerpen ge- 
berie- Künstler ging sßäiermugclimltfilienmwund genoss daselbst in 
Venedig noch den Unterricht des Tintggett. Nach Antwerpen zu- 
rückgekehrt, eröffnete er dort eine Schule und starb im Jahr 1603. 
Er war von einer jnnrnfataigsgäbe, und eine grosse 
Zahl seiner öfter sehr gelungenen Compositionen sind durch Kn- 
pferstiche zu allgemeiner Bekanntschaft gelang; Er ist im (iefühl 
minder kalt, in der Angabe der Muskeln minder übertrieben, als 
kiribii ist die Ausführung meist ileissig, der Vortragwyonggros- 
sem Schmelz, aber freilichist er auch häufig in den Motiven sehr 
manieidrt und fast immer im Fleisch kalt, in der Färbung bunt, in
	        
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