Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 1)

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Bucl 
Kapitel 
theils in dem Umstande seinen Grund hat, dass er sich, während 
eines längeren Aufenthalts in Rom, vorzgsiveise _anwßapl_iael_ E- 
schloss. Seine Bilder sind mit Einsicht componirt, in der früheren 
Zeit oft 121i jgiefemmGefühl,  von völligen, 
wohlgezeichneten Formen und guter HiTl-ti-ing. In seinen letzten 
Bildernä"iierfälllthmer"allerdings Wiifter in die lühertriehenyennd mäßig- 
rirte Formengebung der späteren Nachfolger Rafihaels. DieAus- 
fülirung ist ujuederziätf"ileissig, die Fiirhuung aber immer in der Ge- 
sammtheit lgihwl, imnFleisch  gegen das Kalt-Röthliche ziehend. Er 
war Hofmaler der Statthalterin der Niederlande, Margaretha von 
Oesterreieli", und behielt diese Stellung auch unter ihrer Nach- 
folgerin, Maria von Ungarn. Das am meisten in der xiiederländi- 
schen Weise gedachte und gemalte Bild ist die Beweinungfhrisati, 
mit den Bildnissen der Stifter auf den Flügeln inTWllÄTiseum zu 
Brüssel. Diewlpiuijglfeynsinvd jion edlerwBildung und tiefem Gefühl, 
die Tjortraits von grosser Wahrheit. Diesem sehliesst sich das gligar- 
gehüldeinwiieirfKirelie der" {Stadt Lierre, abseits der Eisenbahn, 
zvässiiän Antwerpen und lllecheln, an, dessen Hauptbild die Yer- 
migthlunghjlosephs mit der, {lllai-iva, die Flügel die Verkündigung und 
die Darstellung im Tempel vorstellen. 1 Das umfassendste, mir von 
ihmxvheliannterWei-k "istindess ein Altarschrein mit Doppelfiügeln 
in der Marienykiiglre zu  Auf derähiissenseite des ersten 
Flügelpaares sieht maiiränieht sonderlich befriedigend, die Verkün- 
digung. Die inneren Seiten dieses, und die Aussenseiten des zweiten 
Flügelpaars enthalten die, trelflieh gewandeten, vier, lateinisyehen 
Kirchenväter. Die innereßeite des zweiten? Flügelpaars stellt die 
Silalle: welche dem Kaiser kÄugiistus die lllaria "mit dem Kinde 
zeigt,- ünd Johannes! den Evangelisten, der die Vision seiner Offen- 
barung hat,  enthält endlich. die im nach 
Dürer's berühmtem Holzschnitt" genommene heiliggewpreieinigkeit 
unQjj-ljgaliregdeql-lkeihge. 2 Es ist in vielen Theilen sehr ausgezeichnet. 
Ein mit dem Namen bezeichnetes Bild, in zwei Abtheilungen, be- 
wahrt die Gallerie zu Wien. Die eine stellt dar, wie der König 
Antiochus Epiphaneswein Götzenbild irniTempel zu Jerusalem auf- 
stellvenßlfzissti,ddes  Piingstfest und die Redemlfetri an" das 
Volk. DieIAKöpfe sind hierMinie-nig" "ansprechend, die llollendung 
aber sehr sorgfältig. Am entsehiedensten zeigt den italienischen 
1 Näheres {in meiner Notiz im Kunstblntt von_184T S. 219 f.  9 Vergl. 
meine Notiz im Kunstblatt von 1846 S. 115.
	        
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