Epoche von
1530 bis 1600.
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Art der Aufgabe auf die Ausübung ihres ursprünglichen Kunstna-
turells angewiesen wurden. Da diese Illpoche ihre Bedeutung 1m-
gleich mehr als (äliekdmin iici- historischen Kette, als durch den
Werth ihrer eignen Hervorbringungen hat, wird es genügen, nur
die wichtigsten Maler, und von diesen wieder nur einige Haupt-
werke in Betracht zu ziehen.
Der erste, welcher der Vaterländischen Kunstweise, worin er,
wie wir oben gesehen, selbst so Ausgezeichnetes geleistet hatte,
ungetreu wurde, war J an Mab us e. Seine Bilder, ungefähr von
1512 ab, haben, mit wenigenwÄiisnahmen, alle jene oben gerügten
Uebelstände. Sie machen sich vorzugsweise durch die meisterhafte
llllalverei geltend. Unter den Bildern aus dem religiösen Kreise
zeichnen sich am meisten einige kleinere aus. S0 der, sehr häufig
gleichzeitig copirte, Eccehomo im Museum zu Antwerpen
(N0. 57) von meisterlichenlModellirung und sehr kräftiger Färbung,
und zwei Marien mit "dem Kinde in sehr reicher und meisterlich
gemachtäwafrehitektonischer Umgebung in der Sammlung des Herrn
Thomas Baring in Londonß Am Wglylggatnelrmglitifklich ist er in
seinen nackten Figuren. So incseinem Bilde Adgmwunrl Eva im
Sehlosse Hamptoneourtß wovon eine Originalwiederholung im
Museum zu Berlin, N0. 642. Besonders widerstrebend sind aber
solche, wenn sie aus deraMjjthologie entnommen sind, wie Kentun
mit der Amphitrite vom Jahr 1516 am letzten Ort (N0. 648), und
Danae, welche den goldnen Regen empfängt, vom Jahr 1522, in
dei-"Pinakothek (N0. 41, Oabinette). Fast am ansprechendsten aus
dieser Zeit sind Bildnisse in genreartiger Auffassung, z. B. ein
junges Mädchen, welches Geldstiieke wägt, im Museum zu Berlin
(N0. saß A).
Diesem schliesst sich zunächst Berwnhard_ von Orley an,
welcher 1471 zu Brüssel geboren, 1541 ebenda gestorben ist. Ob-
gleich dem Mabuse fast ganz gleichzeitig, sind doch keine Bilder
von ihm bekannt, welche in Geist und Technik sich in so würdiger
Weise der alten Schule anschliessen, als die des Mabuse vor seiner
italienischen Reise. Auf der anderen Seite ist er aber auch in
Seinen, in italienischer Art gemalten, Bildern nie so kalt llgfGefü-hla
so geschmacklos in den Formen, als Vjener, welchfeswtheils in seinem
ursprünglichen, den Niederländer nie ganz iverläugnendem Naturell
Treasures Th
Treasures Th.
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