Epoche von 1500 bis 1550.
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rerer Ton ein. Das frühste, mir von ihm bekannte Bild ist der mit
1515 bezeichnete Tod Maria im'Museum zu Cöln. Die Compo-
sition ist hier allerdings zerstreut, die Motive meist etwras unruhig,
der Kopf der Maria indess sehr zart, die weiblichen Heiligen auf
den Flügeln lieblich, die Bildnisse der Stifter wahr und lebendig.
Eine grössere, ungleich bedeutendere, etwas spätere Darstellung
desselben Gegenstandes, welche in den Flügeln mit jenem fast ganz
übereinstimmt, im Mittelbilde aber sehr davon abweicht, befand
sich früher gleichfalls zu Köln in der Kirche Sta. Maria im Oapi-
tol, ist aber jetzt mit der Boisseredschen Sammlung in die Pinako-
thek nach München gelangt, wo es noch immer den ganz will-
kürlichen Namen Schoreel trägt. Von den Boisscrees in allen
Theilen stark lasirt, hat es jetzt ein grell buntes Ansehen. Beson-
Iders unangenehm macht sich der ziegelrothe Ton der Fleischtheile.
Ein bedeutendes, ganz mit letzterem Bilde übereinstimmendes Werk,
ist eine Kreuzigung Christi, mit Maria, Johannes, Magdalena und
drei, das Blut aus den Wunden auffangenden Engeln, im Museum
zu Neapel. Auf den Flügeln der Stifter, mit drei Söhnen, von
dem heiligen Hieronymus, und die Frau, mit zwei Töchtern, von der
heiligen Margaretha empfohlen, und die Wappen der Eheleute.
Hieher gehören auch zwei schöne Darstellungen der Maria mit dem
Kinde , in der Grallerie zu Wien, welche dort als Nachahmungen
des A. Dürer angegeben werden, und das in Auffassung sehr wahre,
in der Farbe höchst klare Bildniss einer Frau in einem blauen
Kleide und weissem. Tuch, mit einem Rosenkranz in der Rechten,
einer Nelke in der Linken, in der Gallerie Lichtenstein ebenda,
wo es irrig dem jüngeren Holbein beigemessen wird. Eins der
schönsten Bilder aus dieser früheren Zeit befindet sich aber in der
Sammlung des Herrn Blundell Weld zu Ince in der Nähe von
Liverpool. Es stellt die Maria, welche voll Liebe das schlafende
Kind betrachtet, und drei singende Engel darÄ Ein Werk von
ansehnlichem Umfang aus derselben Zeit ist eine freie Copie nach
der berühmten Abnahme vom Kreuze von Rogier van der Weyden
dem jüngeren, wovon, wie schon früher bemerkt, drei von demsel-
ben herrührende Exemplare existiren, im Besitz des Lord Heytes-
131117 in Heytesbury. 2 Da sich eins jener drei Exemplare früher
in Löwen befunden hat, beweist dasselbe auch einen Aufenthalt
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