Volltext: Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen (Bd. 1, Abt. 1)

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noch einen bräunlichen Ilocalton des Fleischesl In den] höchst 
meisterlichen, in London ausgeführten, und mit demselben Jahr 
bezeichneten Bildniss des Kaufmanns Georg Gysen mit sehr reichem 
Beiwerk im Museum zu Berlin, N0. 586, hat Hclbein, über dem 
Bestreben möglichst fein im Einzelnen zu modelliren, jenen ihn da- 
rin störenden, bräunlichen, mit einem kühlen, aber sehr klaren Ton 
vertauscht, welchen er auch in den folgenden Jahren treu bleibt. 
Sehr nayhe diesem Verwandt ist ein feines weibliches Bildniss in 
einem Pelz mit rothem Kleide und einem Schleier, einen Rosenkranz 
in der Hand, in der Gallerie zu Kassel, N0. 50. In den Bildnissen 
aus dem Jahre 1533 werden die Schatten und Halbtöne noch grauer 
und schwerer. Dahin gehört das Bildniss des Geryck Tybis in der 
kaiserlichen Gallerie zu Wien, der, hinter einem Tische stehend, 
im Begriff ist, einen Brief ziizusiegeln. Auf einem Papier befindet 
sich das Jahr 1533, der Name und das Alter des Vorgestellten. 
Mit demselben Jahr ist auch das Bildniss eines jungen Hannes in 
schwarzer Tracht und Mütze in Windsorcastle bezeichnet. 2 Wegen 
der grossen Uebereinstimmung mit diesen beiden möchten auch die 
folgenden, höchst meisterlichen Bildnisse aus demselben Jahre her- 
rühren. Das Bildniss des Sir Henry Guilford in Windsorcastleß 
das berühmte Bildniss des Thomas Morritt, Goldschmied Heinrich VIII , 
in der Gallerie zu Dresdenf das Bildniss des sehr ernsten John 
Chambers, Leibarztes Heinrich VIIIR in der kaiserlichen Gallerie 
zu Wien, endlich das Bildniss eines ganz von vorn genommenen 
Mannes im Palast Pitti, Saal der Ilias. Das schönste, mir aus die- 
ser Zeit bekannte, weibliche Bildniss ist endlich das der Lady Vaux 
in Hamptoneourt. ß Mit dem Jahr 1533 ist auch die im Mittel- 
alter sehr beliebte Vorstellung eines Glücksrades in Wasserfarben, 
geistreich aufgefasst und gemacht, in Chatsworth dem Landsitz des 
Herzogs von Dcvonshire bezeichnetÄ In Folge der glänzenden An- 
erkennung, welche das Talent Holbeins in England gefunden, kam 
er auch in Basel zu grösserer Geltung. In einem sehr freundlichen 
Schreiben, vom "2. September 1532, fordert ihn der Magistrat auf, 
wieder nach Basel zurückzukehren, und verspricht ihm, um ihn dort 
für die Zukunft festzuhalten, vorläufig ein Jahrgehalt von dreissig 
 
1 S. Treßsllres Th. II. S. 431.  2 s. ebenda Th. II. S. 431.  3 S. ebenda 
Th. II. S. 431.  4 In der Sammlung des Grafen Arundel, vbn Hollar gestochen. 
 ß EbenfallS V01! Hüllßr gestochen.  ß S. Treasures Th. II. S. 361.  7 S. 
ebenda Th. III. S. 351.
	        
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